Naturschutz in Geretsried:Totholz schafft Leben

Planung für den Stadtwald (von links): Sebastian Schlenz, Christian Webert, Umweltbeauftragte Inken Domany, Franz Wirtensohn. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wie der Geretsrieder Stadtwald bewirtschaftet wird

Franz Wirtensohn ist zufrieden: Der Geretsrieder Stadtwald ist nicht aufgeräumt. So muss es sein, sagt der Geltinger Landwirt, der am Dienstag als ältester Stadtrat in Vertretung des Bürgermeisters einen Ortstermin im Wald zwischen Adalbert-Stifter- und Bundesstraße geleitet hat. Der Bau- und Umweltausschuss ließ sich dort vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen den neuen Waldbewirtschaftungsplan für Geretsried erläutern.

Der Plan gilt jeweils für 20 Jahre, umfasst die Bereiche Naturschutz, Nutzung und Erholung und wird in der Halbzeit überprüft. Mit 146 Hektar sei der Geretsrieder Stadtwald nach dem Tölzer der zweitgrößte im Einzugsgebiet des Holzkirchner Amts, sagte Bereichsleiter Christian Webert. Das "Megathema" sei natürlich mit Blick auf den Klimaschutz der Waldumbau, erklärte er. Dabei sieht er Geretsried schon auf einem guten Weg. Die Inventur zeige eine gewisse Mischung des Stadtwalds; noch seien zwar 47 Prozent Fichten, aber der Rest seien Kiefer, Buche und Edellaubhölzer. Ein Ziel des Plans sei es, die widerstandskräftigere Tanne weiter zu verbreiten. Die Fichte gilt wegen ihrer Gefährdung in Stürmen und des Befalls mit Borkenkäfern als schwierig, dürfe aber "nicht verteufelt werden", so Webert, vielmehr müsse man ihr "Partner an die Seite stellen". Revierförster Sebastian Schlenz erklärte, wichtig sei es auch, dass junge und alte Bäume, dicke, große und kleine vorhanden seien. Dies mache den Wald "plastischer und widerstandsfähiger". Und Leben entstehe in einem Wald vor allem auch aus Totholz - weswegen es eigene Bereiche gibt, in denen es bewusst liegengelassen wird. (Weiterer Bericht folgt.)

© SZ vom 19.11.2020 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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