Natur und Umwelt:Biber siedelt sich in Bad Tölz an

Ein Nager hat sich ein Revier am Linsensägbach geschaffen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Ein Biber hat sich im Linsensägbach in Bad Tölz häuslich eingerichtet. Der große Nager, der in Bayern streng geschützt ist, war in dem kleinen Gewässer zwischen dem Isarkai und dem Sportplatz des SC Rot-Weiß schon recht fleißig. Einige Äste liegen abgenagt im Wasser, auch den Stamm eines Baumes am Ufer hat er bis zur Hälfte geschafft. Gefahr für die Spaziergänger besteht dadurch nicht. Der Flussmeister des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim sehe das Auftauchen des Biber mitten in Tölz als "noch nicht problematisch" an, teilt Sabine Schmid, Pressesprecherin des Landratsamtes, mit. Entlang der Isar gebe es mehrere Biber, aber auch von privaten Grundbesitzern habe man bislang nicht gehört, dass es irgendwelche Schwierigkeiten wegen der Nager gebe.

Dazu kann es schon mal kommen. Die Dämme, die das Tier baut, können zum Beispiel zu Überflutungen von landwirtschaftlichen Feldern und Wohngebieten führen, oder auch Straßen unterspülen. Andererseits schafft der tierische Baumeister durch seine Arbeit aber auch Biotope. In seinem Revier explodiere die Artenvielfalt, so Schmid. "Die Wasserbauaktivitäten renaturieren Gewässer und helfen bei der Selbstreinigung von Bächen." Nach der Ausrottung im Jahr 1869 hat sich die Population seit den 1980er Jahren wieder erholt, inzwischen sind laut Bund Naturschutz etwa 22 000 Exemplare im Freistaat wieder heimisch. Um Konflikte zu vermeiden, gibt fünf ehrenamtliche Biberberater im Landratsamt. Sie sind über Telefon 08041/505-118, E-Mail: umwelt@lra-toelz.de, zu erreichen.

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