Nachsitzen:"Kleiner denken"

Penzberg rollt Kindergarten-Erweiterung neu auf

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Während es andernorts in Penzberg so zügig wie noch nie bei einem Projekt vorangeht, heißt es am Daserweg: noch einmal nachsitzen. Was am Investitionsvolumen liegt. Denn der neue Platz der Städtepartnerschaften kostet etwas mehr als 50 000 Euro, die Erweiterung des städtischen Kindergartens im Ortsteil Reindl indes Millionen. Erneut hatte der Bauausschuss des Penzberger Stadtrats das Vorhaben auf der Tagesordnung, wieder wurde die endgültige Entscheidung vertagt, wie am Standort eine weitere Krippengruppe untergebracht werden könnte.

Anders als in der Januar-Sitzung des Gremiums besprochen stand am Dienstagabend nicht mehr eine Aufstockung zur Debatte, sondern ein Anbau. Weil dies dem früheren Beschluss widerspricht, muss die Verwaltung nachbessern. Anfang des Jahres hatten die "B3-Architekten" eine Planung vorgestellt, die dem Ausschuss wegen des hohen Flächenverbrauchs nicht gefiel. Damals war noch von zwei zusätzlichen Krippengruppen die Rede. Unterkommen sollten sie in einem eigenen Krippen-Erweiterungsbau westlich des bestehenden Kindergartens. Die beiden sollten durch einen Zwischenbau verbunden werden. Der Krippen-Neubau hätte sich aus drei kleineren Häusern, eines pro Gruppe, zusammengesetzt. Kindergartenleitung und Architekten hatten sich im Januar gegen eine Aufstockung ausgesprochen. Der Ausschuss beharrte indes auf dieser Idee.

Stadtbaumeister Justus Klement erklärte am Dienstag, dass man sich in der Zwischenzeit darauf verständigt habe, "kleiner zu denken". Die Rede ist nur noch von einer zusätzlichen Krippengruppe. Laut Klement hat eine Ortsbesichtigung mit den Architekten, dem Tragwerksplaner, Zweiten Bürgermeister Johannes Bauer (Grüne) und Stadtrat Hardi Lenk (SPD) stattgefunden. Bei diesem Treffen sei die Problematik einer Aufstockung dargestellt worden, etwa mit der Statik. Aus dieser Runde heraus sei man auf den Anbau mit Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss am jetzigen Container-Standort gekommen, so Klement.

Das sei ja schön und gut, ärgerte sich Michael Kühberger (FLP), aber der Beschluss des Bauausschusses lautete anders. "Die Kosten für die Aufstockung mit 7,5 Millionen waren uns zu hoch. Wir wollten das überprüft haben." Er habe von dem Ortstermin nichts gewusst. Er fühle sich überrumpelt. Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) gab ihm recht. "Wir drehen noch mal eine Runde und beleuchten alles", sagte sie. Alle Varianten sollen nun mit Kosten hinterlegt dem Ausschuss vorgestellt werden.

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