Süddeutsche Zeitung

Nach Übernahme:Kein Biolink-Bau in Tölz

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Käufer für Grundstück am Sitecpark gesucht

Die Pläne des Waakirchner Klebebandherstellers Biolink, sich mit einem Neubau beim Sitecpark anzusiedeln, hatten bei der Stadt für Begeisterung gesorgt: Bei einer Pressekonferenz im August 2015 sprach Bürgermeister Josef Janker (CSU) von einer "bedeutenden Entwicklung für die Stadt", weil sich das Unternehmen für eine Erweiterung am Standort Bad Tölz entschieden habe. Auf einer Fläche von rund 25 000 Quadratmetern beim Sitecpark an der B 13 Richtung Holzkirchen sollte ein Produktions- und Verwaltungsgebäude entstehen. Auch die Bereiche Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Logistik sollten dort angesiedelt und etwa 120 Mitarbeiter beschäftigt werden. Im März 2017 wurde der Notarvertrag mit der Stadt unterschrieben. Passiert ist seitdem nichts. Denn bereits zwei Monate später übernahm der französische Konzern Saint-Gobain das Waakirchner Unternehmen, das europaweit lösemittelfreie Klebebänder in den Bereichen Luftfahrt oder Automotive herstellt.

Nicht mit verkauft wurde allerdings das Grundstück in Bad Tölz. Wie Falko Wiesenhütter auf Nachfrage erklärt, sucht die Grundstückgesellschaft derzeit nach einem Käufer. "Uns ist wichtig, dass die Fläche nicht ungenutzt bleibt", sagt der ehemalige Wirtschaftsförderer und neue Geschäftsleiter der Stadt. Man stehe in engem Kontakt mit dem Eigentümer, habe aber keine Handhabe. Die Stadt wolle eine gewerbliche Nutzung des Areals, die auch im Bebauungsplan festgeschrieben sei, so Wiesenhütter.

Man habe sich ein Wiederkaufsrecht für das Grundstück gesichert, das von Frühjahr 2020 an in Anspruch genommen werden könnte. Wohnbebauung sei dort aber nicht angedacht, betont Geschäftsführer Wiesenhütter. Er geht davon aus, dass im Frühjahr eine Entscheidung fällt. Für die Stadt sei es "überraschend und enttäuschend" gewesen, dass sich die Ansiedlungswünsche des Klebebandherstellers nach der Übernahme durch den französischen Konzern in Bad Tölz nicht verwirklichen ließen. Aber das seien strategische Überlegungen des Unternehmens gewesen, sagt er. "Da ist man als Stadt nicht Herr der Lage."

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Quelle:
SZ vom 15.10.2019 / schp
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