Während die S7 nach monatelangen Gleisbauarbeiten seit einigen Wochen wieder bis Wolfratshausen fährt, ist es um die geplante Verlängerung der Strecke bis Geretsried still geworden. In Wolfratshausen und Geretsried warten die Bürgermeister auf das für Herbst angekündigte Treffen mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP), das einem eventuellen Planfeststellungsverfahren vorausgehen sollte.
Wolfratshausens Bürgermeister Helmut Forster hat dabei allerdings keine Eile - insbesondere nach dem Bürgerentscheid vom Juli, bei dem sich die Wolfratshauser mit mehr als 80 Prozent der Stimmen gegen eine Schranke an der Sauerlacher Straße ausgesprochen haben, die den Planern als einzig bezahlbare Lösung gilt. Geretsrieds Bürgermeisterin Cornelia Irmer erwartet das Treffen beim Minister schon ungeduldiger. "Ich hoffe, dass die Einladung bald kommt", sagt Irmer, doch das Ministerium teilt mit, dass es noch keinen Termin gebe.
Nach Irmers Angaben hat die Regierung von Oberbayern inzwischen die Verträglichkeit des Bahnhofs Geretsried Süd mit den dortigen geschützten Buckelwiesen geprüft und das Ergebnis ans Eisenbahnbundesamt weitergeleitet. Laut Irmer enthält die Studie nichts, was das Projekt verhindern würde. Das Eisenbahnbundesamt will dies jedoch nicht bestätigen. Zur Umweltverträglichkeit gebe es noch keine Erkenntnisse, sagt Sprecherin Heike Schmidt.
Eine Untersuchung, ob das Projekt mit Umweltauflagen wie der europäischen FFH-Richtlinie vereinbar ist, sei erst Teil des Planfeststellungsverfahrens und werde vom Eisenbahnbundesamt auch nur in diesem Rahmen angestellt. Ein Antrag des bayerischen Wirtschaftsministers auf ein Verfahren liege aber noch nicht vor.
Laut Ministerium erarbeiten die Planer der Deutschen Bahn derzeit "für die FFH-Verträglichkeitsprüfung noch vertiefende Unterlagen für den Abschnitt Geretsried-Mitte und Geretsried-Süd". Mit einem Planfeststellungsverfahren sei nicht vor Frühjahr zu rechnen, heißt es aus München abseits offizieller Verlautbarungen.