Eine Initiative um den Musiker und Autor Anatol Regnier hat ein Bürgerbegehren zum in Ambach geplanten Seniorenwohnstift gestartet. Es soll unter dem Motto "Seniorenanlage in Ambach kleiner planen" stehen. Mit dem Begehren wollen die Initiatoren erreichen, dass die Gemeinde Münsing das Bauvolumen reduziert.
Ihn sorge, dass die Anlage mit 80 Wohnungen die Dimensionen der Bestandsbauten auf dem früheren Gelände des Wiedemann-Kursanatoriums deutlich übersteige, schreibt Regnier. So umfassten die alten Klinikgebäude eine Grundfläche von circa 3918 Quadratmetern. Jetzt werde mit einer maximal überbaubaren Grundfläche von 4785 Quadratmetern, etwa ein Viertel mehr, geplant. Regnier will erreichen, dass die Gemeinde den vorhabenbezogenen Bebauungsplanentwurf ändert. Die Höchstgrenze der bebaubaren Grundfläche soll darin auf das Maß der früheren Wiedemann-Klinik begrenzt werden. Dafür werben die Initiatoren Regnier, Agnete von Specht und Alexandra Theiss um Unterschriften.
Aus Sicht des Trios überfordert das geplante Seniorenwohnstift die Ambacher Infrastrukturen. Dessen Dimension widerspreche dem kommunalen Rahmenplan und dessen Ziel, die Kulturlandschaft am Ostufer des Starnberger Sees zu erhalten. "Die Anlage soll daher in einem kleineren, der Umgebung und insbesondere der Kapazität der örtlichen Zufahrt angepassten Umfang geplant werden."
Damit greifen die Initiatoren des Begehrens schon seit Jahren geäußerte Kritik auf. Der Gemeinderat hat allerdings einen ersten vorhabenbezogenen Bebauungsplanentwurf mit 15 zu zwei Stimmen bereits genehmigt. Derzeit liegen die Planunterlagen zum zweiten Mal aus. Die Kommune musste die zweite Auslegungsphase wiederholen und erneut beginnen, weil online eine veraltete Version veröffentlicht worden war.
Das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) hat einen Großteil des Areals der früheren Wiedemann-Kinik 2016 gekauft. Darauf will das Unternehmen das Seniorenwohnstift mit einem Schwimmbad, einem Veranstaltungssaal, Restaurant und einer Tagespflege verwirklichen. Für die Modalitäten zu Nutzungsrechten für Münsinger arbeitet die Gemeinde noch am Durchführungsvertrag.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sind nun in der Gemeinde unterwegs, um Unterschriften zu sammeln. Das Formular kann auch über die E-Mail-Adresse pescham@gmail.com angefordert werden. Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, müssten zehn Prozent der wahlberechtigten Münsinger unterschreiben.