Münsinger Politik:Gemeinde beharrt auf Ladenflächen

Mitten während der Bauphase hat die Volks- und Raiffeisenbank ihre Pläne fürs Erdgeschoss eines der beiden Gebäude am Münsinger Dorfplatz geändert. Statt im Parterre wie ursprünglich vorgesehen nur Räumlichkeiten für Geschäftstreibende zu schaffen, sollen im nördlicheren Haus jetzt zwei zusätzliche Wohnungen entstehen. Dafür soll die bisher mit 188 Quadratmetern geplante Ladeneinheit auf nun 85 Quadratmeter reduziert werden. Der Münsinger Gemeinderat will da jedoch nicht mitziehen. Er hat die Änderung nun mit zwei zu 15 Stimmen abgelehnt. Bürgermeister Michael Grasl (FW) kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. "Ich finde das sehr schade", sagt er zum Beschluss. Die Volks- und Raiffeisenbank erhalte schließlich den Standort und schaffe obendrein zusätzlichen Wohnraum, was auch der einheimischen Bevölkerung zugute komme.

Aus Sicht von Grasl sind die Pläne bauplanungsrechtlich nicht abzulehnen. Die Mehrheit der Gemeinderäte zeigte sich jedoch unzufrieden damit, dass Ladenfläche verloren gehe. Um den Ortskern zu beleben, seien Läden wichtig, betonte Matthias Richter-Turtur (Grüne). Das unterstützte auch Thomas Schurz (CSU). "Man kann eben Wohnfläche teurer verkaufen als Gewerbe", vermutete er. Das sei wohl der eigentliche Hintergrund der geänderten Pläne.

Auf dem Grundstück am Westrand des Dorfplatzes hat die Volks- und Raiffeisenbank München Land ihre frühere Geschäftsstelle und das angrenzende Lagerhaus abgerissen. An deren Stelle entstehen zwei 30 mal 14 Meter große Häuser mit Raum für die Bankfiliale sowie für Gewerbetreibende. Die Obergeschosse der Gebäude bieten Platz für 18 Wohnungen. Von einer Weiterentwicklung für den Ort hatte Prokurist Till Hemmer im vergangenen Sommer gesprochen. Denn die Bank investiere, während andere Geldinstitute Geschäftsstellen aufgäben.

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