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Münsinger Finanzpolitik:Löschen, retten, putzen

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Feuerwehren sollen Räume weiter selber sauber halten

Zu den weniger beliebten Aufgaben einer ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzkraft zählt sicherlich, die eigenen Räumlichkeiten inklusive der Sanitäranlagen zu putzen. Aus Sicht der Gemeinderatsmitglieder im Finanzausschuss und auch des Kämmerers Hubert Kühn sollte es aber ein selbstverständlicher Teil des Vereinslebens sein. Daher reagierte Kühn auch kritisch, als er in der Sitzung den Wunsch der Degerndorfer und Münsinger Feuerwehr vorstellte, eine Reinigungsfirma zu beauftragen.

Wie Übungen und Einsätze zähle es zu den Aufgaben, das Feuerwehrhaus sauber zu halten, sagte Kühn. "Das nutzen wir selbst. Da bin ich der Meinung, dass man das selbst putzen kann."

Das Ansinnen zu streichen, darum bat Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler). "Es ist einfach nicht verkaufbar." Ein Feuerwehrhaus sei auch ein Treffpunkt, das Putzen zumutbar. Nach Baumaßnahmen eine professionelle Grundreinigung zu beauftragen, sei etwas Anderes als eine regelmäßige Leistung einzukaufen.

Darin war sich Grasl mit den Gemeinderäten einig, die sich zu Wort meldeten. "Die Eigenleistung gehört zum Vereinsleben", betonte Georg Sebald (Wählergruppe Ammerland) und selbst Feuerwehrmann. Schon allein aus dem Solidaritätsprinzip sei es nicht fair, zwei Feuerwehren die Räume putzen zu lassen und den drei anderen nicht. Gewünscht hätte sich der Münsinger Kommandant Peter Müller eine Grundreinigung pro Quartal. "Weil unsere Räume auch von anderen Vereinen genutzt werden", wie er argumentierte. Die WC-Anlagen putze er bisher selbst, weil er das niemand anderem zumuten wolle.

Abseits dessen wollen die Ortsfeuerwehren ihre abgelegte Garderobe nach dem Kauf neuer Einsatzkleidung an die Deutsche Feuerwehrhilfe spenden. Das hatte Stefan Holzheu (Wählervereinigung Holzhausen) angeregt. Der Verein könne bei Bedarf die Kleidung weltweit verschicken. Manche der Stücke seien noch nicht ganz so alt.

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SZ vom 07.05.2021 / bene
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