Als Wein-Afficionado beschreibt sich Thomas Hausmann selbst. Für das Gasthaus Zum Fischmeister wählt der Mitgesellschafter die Weine direkt von Winzern aus. Der neueste Coup des 55-jährigen Seeshaupters: Seit Juli gibt es den Hauswein in der Markthalle Seeshaupt zu kaufen. Mit seinem grauen Vollbart wirkt Hausmann gelassen und gereift. In der Gastronomie ist er erfahren. Mit einem Partner leitete er das Blaue Haus der Münchner Kammerspiele. Er war Geschäftsführer der Muffathalle und für das Stadtcafé im Stadtmuseum verantwortlich. Im Jahr 2014 bot ihm sein alter Schulfreund Florian Orecher an, beim Fischmeister als Gesellschafter einzusteigen. Hausmann sagte zu: "Es ist ein wunderbarer Ort." Zudem ist es nah an seinem Wohnort.
Aus dem einstigen Betreiber-Kollektiv der 1980er-Jahre hat sich eine GmbH mit vier gleichberechtigten Gesellschaftern entwickelt. Das Quartett bilden Hausmann, Orecher, Cordula Smolka sowie Simon Donatz, der Sohn des Verpächters Sepp Bierbichler. Das Küchenmotto des Gasthauses ist so einfach wie prägnant: "Wir kochen, was uns schmeckt". So beschreibt Hausmann den Leitgedanken hinter dem Angebot. Auf der Karte zu finden sind daher eine kreolische Fischsuppe genauso wie Wildgerichte oder Mediterran-Orientalisches wie eine Tajine mit Innereien vom alpinen Steinschaf. Der Bruder von Hausmann züchtet die besondere Tierrasse in Seeshaupt.
Die Küche beschränkt sich ganz bewusst auf weniger denn mehr Gerichte. Der Fisch stammt entweder aus dem Starnberger See oder der Loisachtaler Forellenzucht bei Bad Heilbrunn. Daher muss die frisch gefangene, gebratene Renke aus dem See mit Petersilienkartoffeln und Salat auf der Karte stehen. Zu den Klassikern zählt laut Smolka auch die Auberginenmousse und der Schweinebraten mit Fleisch von der Eurasburger Bio-Metzgerei Packlhof.
Zufrieden ist Hausmann, wenn er beim Gast lang anhaltende Wohlfühlmomente erzeugen kann. "Wenn man mit Zutaten und Gewürzen richtig kocht, bleibt das in Erinnerung." Das mache mehr als nur satt.