Süddeutsche Zeitung

Münsing:Wettbewerb für Seniorenstift

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Gemeinde treibt Pläne für Ambach voran, Jury ermittelt Architekten

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Kommune treibt das Verfahren für ein Seniorenstift in Ambach voran: Der Gemeinderat will in der Sitzung am Mittwoch, 27. September, die Eckdaten für einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan festlegen (Beginn: 20.30 Uhr). Damit wird das Startsignal für das Projekt gesetzt, allerdings noch kein Baurecht geschaffen. Zunächst soll es einen Wettbewerb mit vier Architekturbüros geben. Der Projektträger - das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) mit Sitz in Unterhaching - wird die Kosten dafür übernehmen.

Aus Gründen der Rechtssicherheit legt das KWA gleichzeitig eine Alternativplanung vor. Das gemeinnützige Unternehmen stellt den Bauantrag für ein Sanatorium samt Gesundheitszentrum auf dem Ambacher Grundstück. Bis Mitte Oktober ist noch ein entsprechender, nicht mehr weiter verfolgter Vorbescheid eines früheren Investors gültig. Das Tölzer Landratsamt hatte am 13. Oktober 2014 befürwortet, einen Großteil des ehemaligen Wiedemann-Kursanatoriums umzubauen. Eine Klinik für Psychosomatik und Gesundheit mit bis zu 160 Betten sollte entstehen.

Dieser Vorbescheid erlischt nach drei Jahren. Damit bestünde bis zum Abschluss des Bebauungsplanverfahrens für das Seniorenstift kein Baurecht mehr. Das KWA hätte nach eigener Darstellung keine Rechtssicherheit mehr. "Damit gibt es für die Nutzung des Grundstücks neben dem Wohnstiftprojekt, eine weitere, solide, tragfähige Alternative", teilt das KWA mit.

Das Seniorenstift zählt zu den umstrittensten Projekten in der Gemeinde. Der Ostuferschutzverband (OSV) und die Initiative Ambach hatten dessen Dimensionen stark kritisiert. Im Februar dieses Jahres hatte das Münchner Architekturbüro Goergens & Miklautz eine Machbarkeitsstudie mit bis zu 80 Wohnungen vorgelegt. Demnach sollten sich drei Einzelhäuser und ein größerer Komplex um einen Hof im Nordosten des Hanggrundstücks gruppieren.

Dieser Entwurf soll aber keine Rolle mehr spielen. Das teilt Bürgermeister Michael Grasl (FW) in einer aktuellen Stellungnahme mit. So sollen externe Fachleute das Verfahren für den Architekturwettbewerb begleiten, eine Fachjury installiert werden. Die Öffentlichkeit habe die gesetzlichen Mitwirkungsmöglichkeiten, erklärt Grasl. "Letztlich hoffen wir auf ein hochwertiges Ergebnis, das zu Ambach passt, keinen Fremdkörper bildet, den Baumbestand schützt und auf die Umgebung Rücksicht nimmt."

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Quelle:
SZ vom 25.09.2017
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