Agenda-Programm:Umweltschutz mit Kultur

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Unter dem Namen "Respect Münsing" sind über mehrere Jahre Projekte geplant.

Von Benjamin Engel, Münsing

Mit einem neuen Projekt unter dem Titel "Respect Münsing" will die Agenda Kultur den Ort klanglich erfahrbar machen, die Münsinger dazu ermuntern, sich schriftlich mit der Zukunft zu beschäftigen und einen Kunstbaum mit Einkaufstaschen zum Ausleihen aufstellen. Schon am 8. April eröffnet die Agenda Kultur mit der Münsinger Pocci-Gesellschaft die Ausstellung "Wann dann wenn nicht jetzt" mit Karikaturen von Herbert Klee im Bergkramerhof. Zu sehen sind die Werke des Künstlers bis Anfang Mai.

Der Oberbegriff "Respect Münsing" steht für eine besondere Kultur-Umweltinstallation. Die Agenda Kultur arbeitet eng mit der Ansbacher Initiative Respect zusammen, die sich mit Programmen zu Umweltschutz und Klimawandel befasst. In Münsing sind über mehrere Jahre Projekte geplant, eben auch "So klingt Münsing". Anwohner, Schüler, aber auch Touristen oder Flüchtlinge sollen sich überlegen, welche Geräusche sie mit Münsing verbinden und die Töne aufnehmen.

Kalle Laar komponiert daraus eine Münsing-Symphonie. Wie Agenda-Kultur-Sprecher Christian Kohn erklärt, könnten das eine Kuhglocke, eine Geräuschkulisse am Starnberger See, der Autoverkehr und vieles mehr sein. Dazu will die Agenda die Grundschüler, Flüchtlinge und den Tourismusverein ansprechen. Die Symphonie könnte auf der Homepage der Gemeinde und des Tourismusvereins oder als CD veröffentlicht werden. Hotspots in allen Gemeindeteilen mit QR-Code sind als Hörstationen angedacht.

Ein sogenannter "Zukunftsbriefkasten" mit der Aufschrift "Future" soll die Münsinger anregen, über ihre eigene Existenz, die Gegenwart und die Zukunft nachzudenken. Sie können dort Briefe mit ihren Wünschen und Erwartungen einwerfen. Die Briefe müssen sie noch mit ihrer eigenen Adresse versehen und auf den Umschlag eine Jahreszahl schreiben. Die Künstlerin Julia Kissina schickt die Briefe im entsprechenden Jahr an die Schreiber zurückschicken. In der Zwischenzeit bleiben sie ungeöffnet. Kissina hat das Langzeitprojekt unter dem Titel "Briefe an die Zukunft" initiiert. Die deutsch-ukrainische Künstlerin und Schriftstellerin wurde in Kiew geboren. Ein Standort für den "Zukunftsbriefkasten" in Münsing steht noch nicht fest.

An einem Taschenbaum sollen gestaltete Einkaufstaschen hängen. Wie Kohn erklärt, können die Menschen für den Einkauf Taschen ausleihen, wieder zurückbringen und an dem künstlichen Baum auch neue Taschen aufhängen. Für ihn vereint das Projekt Aspekte von Umweltschutz, Wiederverwertbarkeit und Gestalterischem in einfacher Form. Der Taschenbaum soll am Lothhof-Laden stehen.

Weiterhin denkt die Agenda Kultur darüber nach, Hörstationen mit QR-Codes zu bekannten Münsinger Persönlichkeiten, alten Höfen und Sehenswürdigkeiten einzurichten. Darin sieht Bürgermeister Michael Grasl (FW) Verbindungen zur Gemeinde. Die plant, die Geschichte des Dorfplatzes visuell darzustellen. Grasl verfolg zudem die Idee eines Lehrpfads. Denn er findet: "Wir verkaufen uns in Münsing unter Wert."

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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