Sport in Münsing:Mit LED-Flutlicht und Kunstrasen die Zukunft sichern

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Der 2021 neu eröffnete Kunstrasenplatz in der Sportschule in Oberhaching bei München. (Foto: Sebastian Gabriel)

Münsings Gemeinderat billigt dem örtlichen Sportverein, die Umstellung der Beleuchtungsanlage zu fördern. Ebenso gibt es einen erneuten Grundsatzbeschluss für einen neuen Spielfeldbelag.

Von Benjamin Engel, Münsing

So schnell der Sportverein (SV) Münsing-Ammerland die Flutlichtbeleuchtung auf LED-Technik umstellen kann, wird sich ein Kunstrasenplatz kaum bauen lassen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat für das erste Projekt einstimmig zugesagt, die Hälfte der Gesamtbruttokosten von knapp 60 000 Euro zu finanzieren. Mit zehn zu vier Stimmen fasste das Gremium zwar mehrheitlich erneut einen Grundsatzbeschluss, dass der Verein mit einem Kunstrasenfeld weiter planen kann. Die Führungsspitze muss nun die Konzeption weiter ausarbeiten und Förderzuschüsse abklären. Mit einer Summe von einer Million Euro sei realistischerweise zu rechnen, so der SV-Vorsitzende Michael Sandherr auf Nachfrage.

Die Infrastruktur für den Sportverein ist für den Vorsitzenden Michael Sandherr dringend ertüchtigungsbedürftig. (Foto: Jan Greune/oh)

Für Sandherr sind die Gründe, das Flutlicht auf LED-Technik umzustellen, offensichtlich. Er spricht von deutlich verringerten Energiekosten, was der Umwelt zugutekomme. "In Bayern sind von 4500 Sportplätzen schon 2500 umgerüstet", so Sandherr. "Ich denke, dass wir das im Herbst hinbekommen werden." Die Förderzusage des Bayerischen Fußballverbands in Höhe von 20 Prozent liege bereits vor. Die Unterlagen für eine ebenfalls 20-prozentige Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium seien eingereicht.

Die existierende Flutlichtanlage sei installiert worden, als das Vereinszentrum am Hartlweg vor etwa 20 Jahren neu errichtet worden sei. Statt die Beleuchtung wie bislang nur ein- oder ausschalten zu können, erlaube die LED-Technik den Ausleuchtungsgrad stufenweise zu regeln. 60 bis 70 Prozent der Leistung reichten, um gleiche Ergebnisse wie mit der jetzigen Anlage zu erreichen. "Das ist ein wichtiger Aspekt, um in der alltäglichen Nutzung Energie einzusparen", so Sandherr.

Zum Kunstrasenplatz hat der Gemeinderat einschließlich 2019 bereits den zweiten Grundsatzbeschluss gefasst. Inzwischen sind laut Sandherr die beiden problematischen Aspekte der Entwässerung sowie eines so ökologisch wie möglichen Belags geklärt. Umstritten ist Kunstrasen, weil sich laut Studien Plastik-Mikropartikel lösen und die Natur gelangen können.

In Münsing hat der örtliche Sportverein die Idee, einen sogenannten Polytan-Bodenbelag zu verwenden. Diese Form sei ökologisch unproblematisch und bei den Olympischen Spielen in Tokio zum Zuge gekommen, so dessen Vorsitzender Sandherr. Der Belag könne nach Nutzungsende komplett recycelt werden. "Nach 20 Jahren muss die Infrastruktur für den Trainingsplatz ertüchtigt werden." Den bisherigen Rasenbelag zu pflegen, werde künftig viel mehr kosten und sei Stand 2023 nicht sehr sinnvoll. Vorteilhaft sei ein Kunstrasenspielfeld, weil dies die Fußballer ganzjährig nutzen können. "Während der Wintermonate machen wir damit 40 Hallenstunden pro Woche frei", sagt Sandherr. Dadurch gebe es in der praktisch durchgehend voll belegten Schulturnhalle wieder Trainingskapazitäten für weitere Vereine.

Das Argument, dass ein Kunstrasenplatz allein den Fußballern im Sportverein zugutekomme, lässt Sandherr nicht gelten. "Das kommt der gesamten Infrastruktur zugute." Mittlerweile habe der Verein wieder mehr als 1000 Mitglieder. Mehr als 200 davon seien Fußballer - von den zehn Jugendmannschaften, zwei Herren- und einem Damen-Team bis zu den 20 Übungsleitern. "Wir bestreiten das alles aus unserem eigenen Verein", so Sandherr. Auf die Münsinger kämen sogar andere Vereine zu, um Spielgemeinschaften zu bilden. "Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu gehen", so Sandherr. Bis alle Feinheiten mit Finanzierungsdetails geklärt seien, werde es aber frühestens 2024 mit dem Kunstrasen weiter vorangehen.

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