Nach der überraschenden Verkündung des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA), dass sich der Baubeginn für geplante Seniorenstift in Ambach um zwei Jahre verzögert, fordert die Kommune Münsing mit scharfen Worten Aufklärung. „Vor dem Hintergrund des Ablaufs der letzten Gemeinderatssitzung vom 14.05.2024 und der zahlreichen weiter ungeklärten Fragen besteht die Gemeinde auf eine exakte Angabe der von KWA beabsichtigten Umplanungen, einer fachlichen Begründung für weitere Verzögerungen und einer konkreten Angabe von geplanten Zeitabläufen und deren Einhaltung“, erklärt Bürgermeister Mchael Grasl (Freie Wähler) in einer Pressemitteilung. „Die bisherigen Aussagen waren viel zu vage und allgemein. Sie decken sich aktuell nicht mit den Intentionen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und der dazugehörigen Vertragswerke, ein Vorhaben auch tatsächlich absehbar umzusetzen.“
Auf Betreiben des Bürgermeisters werde dazu Mitte Juni ein Gespräch mit KWA stattfinden, heißt es weiter, an dem neben dem Vorstand auch der Vorsitzende des Aufsichtsrates und ein weiteres Mitglied dieses Gremiums teilnehmen. „Der KWA-Aufsichtsrat wählt die Mitglieder des Vorstands und hat die Geschäftsführung zu überwachen.“ Die Gemeinde zitiert dazu auch die Homepage von KWA. Dessen Werte sollten demnach unter anderem „ein klares Bild des Unternehmens nach außen vermitteln“ und seien die „Eckpfeiler der Unternehmenskultur“, heißt es aus Münsing. „Daran muss sich ein bundesweit in seinem Fachbereich erfolgreich agierendes Unternehmen auch hier messen lassen.“
„Die Gemeinde erwartet Klarheit, Umsetzung und Transparenz“
Über das weitere Vorgehen werde der Gemeinderat jedenfalls „erst nach einer öffentlichen Aufklärung in einer Sitzung“ entscheiden, erklärt Grasl, der die Mitteilung unterzeichnet hat – „wobei inhaltlich an den Verträgen festgehalten wird und keinerlei Nutzungsänderungen, Erweiterungen und Einschränkungen im bisher fixierten Allgemeinbedarf (insbesondere Tagespflege und Bevorzugung einheimischer Bewerber) zugesagt werden“.
Der Bürgermeister erinnert allerdings daran, dass das Bauvolumen durch Wegfall einer Tiefgaragenebene bereits reduziert worden sei. „Die jetzige Situation ist keine Lösung, wobei die bisherige Bauruine vor dem Erwerb durch KWA auch keine war.“ Gerade deswegen habe der Gemeinderat „einer verträglichen Nachnutzung unter Auflagen zugestimmt und über acht Jahre ein Verfahren einschließlich hochkarätig besetztem Wettbewerb vorangetrieben“, so Grasl. „Jetzt erwartet die Gemeinde Klarheit, Umsetzung und Transparenz.“