Süddeutsche Zeitung

Münsing:Max-Villa-Schützer fordern Enteignung

Die Vorsitzende des Ostuferschutzverbands, Ursula Scriba, bringt eine Enteignung der denkmalgeschützten Villa Max in Ammerland ins Spiel.

Benjamin Engel

In einem offenen Brief an Landrat Josef Niedermaier (FW) bringt die Vorsitzende des Ostuferschutzverbands, Ursula Scriba, eine Enteignung der denkmalgeschützten Villa Max in Ammerland ins Spiel. Denn nach Artikel 18 des bayerischen Landesdenkmalschutzgesetzes sei ein solches Vorgehen möglich.

Mit diesem Schreiben reagierte der Ostuferschutzverband auf den Abrissantrag für das einstige Wohnhaus des Malers Gabriel von Max, der dem Landratsamt seit zwei Wochen vorliegt. Vom Landrat fordert der Verband zum wiederholten Mal, alles in seiner Macht Stehende tun, "um den Verfall des Gebäudes zu stoppen und die erforderlichen Gegenmaßnahmen zu erzwingen".

Das Landratsamt sei verpflichtet, die denkmalgeschützte Villa zu erhalten. Deshalb gehe es nicht nur darum, den Abriss abzulehnen, sondern auch den weiteren Verfall zu stoppen, damit die Villa nicht zusammenbreche. Neben der Enteignung könne die Eigentümerin auch nach Artikel4 des Landesdenkmalschutzgesetzes dazu verpflichtet werden, Erhaltungsmaßnahmen vorzunehmen, soweit es ihr zumutbar sei. Das Landratsamt dürfe in dieser Angelegenheit nicht länger untätig bleiben, fordern die Briefschreiber. Dies stoße nicht nur bei der Bevölkerung zunehmend auf Unverständnis. Vielmehr könnte sich jeder ermutigt fühlen, der sich bewusst über geltendes Recht hinwegsetzen wolle.

Im Landratsamt liegt der Brief nach Angaben einer Sprecherin noch nicht vor. Scriba konnte aber schon das Bayerische Fernsehen aufmerksam machen. So soll der geplante Abriss der Max Villa ihren Angaben nach in der Kultursendung Capriccio am Donnerstag thematisiert werden. Und auch die Abendschau wird wohl Anfang nächster Woche darüber berichten. (Seite 3)bene

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Quelle:
SZ vom 08.04.2011
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