Das Vorhaben im Außenbereich, der Denkmal- sowie Naturschutz sind für die Kommune die drei zentralen Herausforderungen, um das Kindergartengebäude in Holzhausen durch einen Neubau zu ersetzen. Wie das gelingen könnte, hat Christian Söldner vom Büro HP-Ingenieure bereits im Vorjahr in einer Machbarkeitsstudie skizziert. Für einen Vorbescheidsantrag, den Münsings Gemeinderat in der jüngsten Sitzung einstimmig billigte, detaillierter ausgearbeitet. Geplant ist, das derzeitige marode Gebäude des katholischen Kindergartens aus den 1970er-Jahren, das direkt an das denkmalgeschützte alte Holzhauser Schulhaus angebaut ist, abzureißen.
Stattdessen würde ein 34 Meter langer und 13,50 Meter breiter Neubau mit zwei Geschossen errichtet. Dieses laut Söldner bewusst zurückhaltend vor dem Baumbestand gestaltete Gebäude würde abgetrennt vom denkmalgeschützten Schulhaus gebaut. Damit ließe sich die derzeitige Situation heilen, dass der Anbau die Denkmalfassade praktisch zukleistere. Söldner sprach allerdings von ziemlichen Eingriffen in die Topografie. Demnach schiebe sich das Untergeschoss so in das Gelände, dass es nach Norden wie ein Erdgeschoss wirke. Gleichzeitig betonte er die positiven Signale von Behördenseite, dass das Vorhaben umsetzbar sei. "Es ist Bauen im Außenbereich, aber noch verträglich", so der Diplomingenieur für Architektur.
Mit dem Vorbescheid will sich die Kommune das Baurecht verbindlich sichern, um später direkt loslegen zu können. Das bedeutet aber laut Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) noch nicht, dass das Vorhaben sofort das heißt in den kommenden ein bis zwei Jahren, umgesetzt wird. "Wir haben noch keinen Zeitplan", so Münsings Rathauschef. Um den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Schulkinder, der ab 2026 stufenweise eingeführt wird, zu decken, konzentriere sich die Kommune erst auf das Haus für Kinder. Zudem soll das bisherige Rathaus, aus dem die Verwaltung in das gegenüberliegende Bürgerhaus im Hauptort Münsing umgezogen ist, umgebaut werden.
Um Details wie etwa das Raumprogramm für den Ersatzbau des Holzhauser Kindergartens wird es erst im Bauantrag gehen. Trotzdem war unter manchen Gemeinderäten herauszuhören, dass etwa die ziemlich flach gehaltene Dachform weniger gefiel. "Können wir nicht endlich etwas hinbauen, was zu uns passt", äußerte Thomas Schurz (CSU). Er verwiese auf das typische Satteldach, bei dem er auch mit 20 oder 18 Grad Neigung leben könne. Zu bedenken gab schließlich Georg Sebald (Wählergruppe Ammerland), dass die Kommune angesichts der Kosten die Maßnahmenliste für künftige Projekte genau prüfen müsse. Wenn Münsing als Bauherr für den Kindergarten seiner Pflichtaufgabe nachkomme, stelle sich die Frage, andere Vorhaben womöglich zu streichen oder nach hinten zu rücken. "Ehrlicherweise wüsste ich nicht, was ich streichen sollte", gab Sebald allerdings zu.