Zwei Kinder haben nach Angaben der Polizei den Brand der Scheune am Dienstagnachmittag in Münsing ausgelöst. Die Fünfjährigen entzündeten beim Spielen Heu. Der Landwirt, dem die etwa 12 mal 20 Meter große Halle gehört, hatte gegen 15 Uhr bemerkt, dass es dort stark rauchte. Es gelang ihm, die Buben aus der bereits verqualmten Scheune zu holen, löschen konnte er nichts mehr. Zu schnell griffen die Flammen um sich. Einer der Buben ist sein eigener Sohn.
Die Halle brannte mitsamt eingelagertem Heu, Stroh und einer landwirtschaftlichen Maschine komplett nieder. Durch Funken entzündeten sich laut Polizei Fassadenteile am nebenstehenden Bauernhof. An umliegenden Häusern barsten durch die große Hitze Fenster, Jalousien schmolzen, Fassaden wurden geschwärzt. "Durch den schnellen Feuerwehreinsatz konnte Schlimmeres verhindert werden", schreibt ein Polizeisprecher. Personen kamen nicht zu Schaden.
Der Sachschaden an der Halle und den umliegenden Häusern wird auf etwa 250000 Euro geschätzt. Ob die Eltern der Kinder wegen einer groben Aufsichtspflichtverletzung strafrechtlich oder zivilrechtlich zu belangen sind, prüft jetzt die Staatsanwaltschaft. "Man muss sein Kind aber schon auch draußen spielen lassen können", sagt Oberstaatsanwältin Andrea Titz.
Dass Kinder bestimmte Freiräume brauchen, sieht auch Katrin Rüter, Pressesprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Bei verletzter Aufsichtspflicht haften dennoch die Eltern. Deshalb sei eine private Haftpflichtversicherung zu empfehlen. Bei Bränden wie dem in Münsing müsse geklärt werden, wie die Kinder an Zündhölzer oder Feuerzeug gekommen seien. Grundsätzlich komme zunächst die Sachversicherung des Hallenbesitzers für den Schaden auf. Die könne aber versuchen, das Geld zurückzubekommen, sagt Rüter weiter.