Münsing:Entscheidung über Entscheid

Ambacher Seniorenanlage wieder Thema im Gemeinderat

Die Initiative für ein Bürgerbegehren "Seniorenanlage in Ambach kleiner planen" nimmt vor der Gemeinderatssitzung an diesem Dienstag noch einmal Stellung zu ihrem Vorhaben. Sprecher Anatol Regnier erklärt, es sei schon durch den Titel "Seniorenanlage in Ambach kleiner planen" klar gewesen, dass sich das Bürgerbegehren nicht gegen das vom Kuratorium wohnen im Alter (KWA) geplante Seniorenheim per se richte, sondern gegen dessen Größe. Aus den offiziellen Zahlen bisheriger Auslegungen gehe hervor, so die Initiative, dass die neue Anlage um etwa 20 Prozent größer werden solle als die alte. Gemeinde und Investor prüften jetzt die Zahlen erneut: "Das lässt darauf schließen, dass zuverlässige Zahlen bisher nicht vorlagen und man gar nicht genau wusste, worüber man eigentlich redete", schreibt Regnier. "Zumindest hier scheint das Bürgerbegehren Klarheit zu schaffen." Es bedürfe triftiger Gründe, um ein Bürgerbegehren abzulehnen, so Regnier.

Die Initiative spricht von einem seit Jahren andauernde Widerstand in Teilen der Bevölkerung "gegen Wucht und Größe" des KWA-Projekts. Dass jetzt mehr als 430 Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen der Gemeinde - nach Angaben der Initiative auch aus Seeheim, Ammerland, Münsing, Degerndorf, Attenkam, Sankt Heinrich - das Begehren unterstützten, mache das Unbehagen deutlich, das gegenüber den Plänen bestehe. "Diese Stimmen sollte man ernst nehmen und nicht als primitives Querulantentum abtun", so der Appell an den Gemeinderat.

Der Projektträger für das Ambacher Seniorenwohnstift hatte der Initiative für ein Bürgerbegehren zuletzt vorgeworfen, mit falschen Angaben zu operieren. "Mit dem geplanten Seniorenwohnstift wird eine geringere Fläche versiegelt, als es derzeit der Fall ist", teilte das Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) mit. Die Darstellung, dass mit dem Neubau mehr Bodenfläche versiegelt werde als durch das frühere Kursanatorium, sei "schlichtweg falsch", so hieß es aus der KWA-Pressestelle. Stattdessen werde eine geringere Fläche als bisher versiegelt.

Das Bürgerbegehren hatte im Oktober die nötige Anzahl an Unterstützern erreicht. Wie die Gemeinde mitteilte, waren von den 431 eingereichten Unterschriften zwölf ungültig. Die formelle Hürde war damit genommen. Ob es tatsächlich einen Bürgerentscheid geben wird, muss der Gemeinderat festlegen.

Der Münsinger Gemeinderat tagt am Dienstag, 2. November, von 20 Uhr an im Rathaus.

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