Münsing:Das Rathaus geht, die Kinder kommen

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Muss die Kisten packen: Bürgermeister Michael Grasl zieht um. (Foto: Pöstges)

Münsinger Verwaltung soll in Pallaufhof ziehen, am alten Sitz ist Platz für eine Kita

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Areal um Schule, Rathaus und den neu geplanten Pallaufhof steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Mittagsbetreuung für die Grundschüler stößt räumlich an ihre Grenzen. Die Gruppen nutzen derzeit frühere Unterrichtsräume für Werken und Musik im Keller der Schule. Ebenso müssen die Rathaus-Mitarbeiter im angrenzenden Verwaltungsgebäude mit wenig Platz auskommen.

Deshalb ist nun eine Rochade geplant. Die Verwaltung soll, sobald das neue Zentrum im Pallaufhof realisiert ist, dorthin verlagert werden. In den ehemaligen Rathaus-Räumen, die um eine Etage aufgestockt werden können, würde Platz für Kinderbetreuung frei. Eine Vorstudie soll klären, wie viel Raum die Verwaltung im Pallaufhof einnehmen kann und Platzmöglichkeiten für soziale, kulturelle und Wohnnutzungen aufzeigen. Vier Gemeinderäte stimmten am Dienstag gegen den Grundsatzbeschluss, sich jetzt schon auf eine Rathausverlagerung festzulegen. Sie forderten erst ein Gesamtkonzept mit Nutzungsoptionen für das ganze Areal aufzustellen.

Der neue Pallaufhof werde belebt, falls das Rathaus dorthin verlagert werde, sagte Bürgermeister Michael Grasl (FW). Außerdem entstünden Wechselwirkungen zum Pfarrheim und zum geplanten neuen Pfarrhof. Das Rathaus reiche für die Mitarbeiter schon heute kaum aus. Vertrauliche Gespräche mit Bürgern seien nichtmöglich. Aus Sicht der Verwaltung ist es ebenfalls vorteilhaft, in den jetzigen Rathaus-Räumen ein "Haus für Kinder" unterzubringen. Mit der angrenzenden Schule ergebe sich eine schlüssige Einheit.

Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen), Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland), Christoph Bühring-Uhle (SPD) und Helge Strauß (CSU) lehnten ab. Richter-Turtur verlangte einen Wettbewerb für das ganze Ortszentrum. Die Gemeinde brauche einen erfahrenen Planer, der das Areal als Ganzes erfasse. Ebenso vermisste Bühring-Uhle ein Gesamtkonzept, in das auch das Feuerwehrhaus einbezogen werden müsse.

Das Schulgebäude und ein "Haus für Kinder" für bis zu 100 Kleine zu einer Einheit zu verbinden, sei ein "Super-Lösung", sagte Ursula Scriba (Bürgerliste). Ausgangspunkt aller Planungen sei immer gewesen, etwas Soziales zu schaffen. Das werde mit dieser Lösung realisiert. Thomas Schurz (CSU) argumentierte ebenfalls für den Beschluss. Hauptfrage sei stets gewesen, was die Gemeinde mit den Kindern machen solle, für die der Platz in der bisherigen Mittagsbetreuung schon kaum reiche. So sei erst die Idee aufgekommen, das Rathaus zu verlegen. Mit der jetzigen Entscheidung habe ein Planer nun die Grundlage, eine Studie zur Raumnutzung zu erarbeiten.

© SZ vom 24.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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