Infrastrukturentwicklung:Lichte Ausblicke im Bürgerhaus

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Die hohen Glaselemente an der Westseite des Bürgerhauses lassen viel Licht in das Foyer und den südlich angrenzenden Veranstaltungssaal. (Foto: Hartmut Pöstges)

In etwa fünf Monaten soll das neue Gebäude für Verwaltung und Kulturveranstaltungen bezugsfertig sein. Fachberater Hacker gibt dem Gemeinderat einen Einblick.

Von Benjamin Engel, Münsing

Wenn Peter Hacker über die Baustelle des neuen Bürgerhauses in Münsing führt, wird es schnell sehr faktenreich detailliert. Allein von 40 Kilometern Kabelsträngen, 2300 Meter Rohrleitungen für Heizung und Sanitär sowie 600 Meter Kanalrohren im Neubau spricht der von der Kommune beauftragte technische Fachberater. Davon werden die späteren Besucher und Rathausmitarbeiter zwar nichts sehen, weil alles in Wänden und hinter Verkleidungen verschwunden sein wird. Gleichzeitig verdeutlicht es doch die Dimensionen des größten, 22 Millionen Euro teuren Projekts in der Gemeinde Münsing. Ende 2023 will die Rathausverwaltung in das Haus an der Weipertshausener Straße gegenüber der Pfarrkirche einziehen. Im Februar des Folgejahres soll schließlich der kulturelle Probebetrieb beginnen.

Das Obergeschoss mit Büros für die Münsinger Verwaltung links und rechts des unter einem Oberlicht führenden Mittelgangs. (Foto: Hartmut Pöstges)

Für die Gemeinderäte geht es am Dienstag zum wiederholten Mal mit Peter Hacker zur Führung hinein ins Bürgerhaus. Innen ist die künftige Raumaufteilung bereits deutlich zu erkennen. Alle Trockenwände sind eingezogen, der Estrich verlegt. So können die Gemeinderäte Fachberater Hacker etwa im Obergeschoss folgen - unter anderem vorbei am Vorzimmer des Bürgermeisters und dessen Amtszimmer - bis zum Aufenthaltsraum für die Rathausmitarbeiter und einer zur Miete angebotenen Bürofläche im Süden (eine Reservefläche, sollte das Verwaltungsteam künftig mehr Platz benötigen). Die wird von außen über eine Treppe separat erreichbar sein.

Die breiten Fensterfronten an den Giebelseiten geben Ausblick

An der Giebelnordseite können die Gemeinderäte im Sitzungssaal auf der obersten Etage auf Pfarrkirche sehen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Das neue Bürgerhaus ist nach dem Vorbild eines lang gestreckten Einfirsthofs konstruiert - Räume für die Verwaltung im Obergeschoss sowie im Foyer eine Etage darunter plus dem Veranstaltungssaal. Die Räume an den Giebelseiten im Obergeschoss bieten mit ihren großen Fensterfronten besondere Ausblicke, nach Süden über das hügelige Moränenland auf die Alpenkette am Horizont, nach Norden aus dem künftigen Sitzungssaal direkt auf die Pfarrkirche. Davor sind jeweils Balkone gesetzt, nach Norden ein kleinerer, nach Süden ein die ganze Fassadenbreite einnehmender unter dem drei Meter auskragenden Dach.

Die Saalbühne soll 6,50 mal 13 Meter groß werden

Blick vom Foyer nach Süden Richtung Veranstaltungssaal über die künftige Treppe. (Foto: Hartmut Pöstges)

Eine Etage darunter geht es hinein in den künftigen, noch möbellosen Veranstaltungssaal mit der 6,50 mal 13 Meter großen Bühne. Hacker berichtet von der künftigen Gestaltung, wenn sich der dunkle Bühnenbereich mit seinen schwarzen Wänden und Trägern mit dem in hellen Holz gehaltenen Zuschauerraum kontrastieren wird. Nach Westen lassen hohe, nur von fünf anthrazitfarbenen Holz-Alu-Türen unterbrochene Glasfronten viel Licht hinein. Am Nordende des Saals integriert sind drei Multifunktionsräume, die sich künftig mit Trennmodulen je nach Bedarf variabel abgrenzen lassen.

Optisch verspricht die Holzfassade mit dem später vorgezogenen Lamellenvorhang interessante Wechselspiele. Das Holz wird sich laut Hacker je nach Himmelsausrichtung unterschiedlich färben. Damit der Bau plangemäß fertig wird, ist noch einiges zu tun. Seitdem der Spatenstich im September 2021 erfolgte, haben Arbeiter und Handwerker allerdings viel gewerkelt. So musste die 2,5 Tonnen schwere vom Foyer ins Obergeschoss führende Stahltreppe etwa mittels eines an der Decke installierten Schienengleit- und Laufsystems eingepasst werden, so Hacker.

Die Gemeinderäte auf Baustellenführung mit dem technischen Fachberater Peter Hacker (li. ob. li.) auf der Ostseite des Bürgerhauses, im Hintergrund die Pfarrkirche. (Foto: Hartmut Pöstges)

Draußen bereit liegen die künftigen Sitznischen aus sandgestrahlten Beton für die Außenanlagen. Dort sollen Bäume und eine Hecke gepflanzt werden, überdachte Fahrradstellplätze integriert werden. "Das wird ein hochwertiger Platzcharakter", so Hacker. Spannend wird es für ihn im August. Dann wird der Fußgängertunnel an der Straße verschwinden und die Ampelanlage verlegt. Dann verlegen Arbeiter Kabel und legen den Gehweg neu an. Fußgänger müssen nördlich um die Kirche herum ausweichen.

Im folgenden September soll der Innenausbau beginnen, Stäbchenparkett in Eichenoptik für den Veranstaltungssaal sowie dunkle Räuchereiche inklusive. Als dies in der Sitzung abzustimmen war, erschien das unter anderem Susanne Huber (FW) zu düster, sie wurde aber überstimmt. Thomas Schurz (CSU) sah das anders. "Das schaut gut und edel aus."

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