Öffentliche VerwaltungDirekter Draht zum Bürger

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Eine neue Heimat-Info-App soll die Kommunikation zwischen dem Münsinger Rathaus und den Bürgern der Gemeinde revolutionieren.
Eine neue Heimat-Info-App soll die Kommunikation zwischen dem Münsinger Rathaus und den Bürgern der Gemeinde revolutionieren. (Foto: Hartmut Pöstges)

Münsing will die digitale Kommunikation mit der Bevölkerung verbessern. Eine neue App soll das möglich machen.

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Kommunikation zwischen Rathausverwaltung und Bevölkerung zu verbessern und die Bürger schneller, direkter sowie ungefiltert ansprechen zu können – das verspricht sich die Kommune Münsing laut Bürgermeister Michael Grasl (FW) von der neuen Heimat-Info-App. Der Gemeinderat hat deren Einführung mit 13 Stimmen bei einer Gegenstimme von Matthias Richter-Turtur (Grüne) gebilligt. Dahinter steht der 24-jährige Johannes Vollnhals mit seinem Unternehmen Cosmema aus Gaimersheim im bayerischen Landkreis Eichstätt. Nach seinen Angaben nutzen bereits mehr als 700 Kommunen im Freistaat die Plattform.

Für die App zahlt Münsing eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 4329 Euro sowie monatlich 355 Euro. Auch die Nutzung des Suchassistenten billigte der Gemeinderat. Dafür sind nochmals 4490 Euro Einrichtungsgebühr und monatlich 259 Euro extra zu zahlen. Damit können Bürger in einer Eingabemaske Fragen, etwa nach Höhe der Hundesteuer, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz sofort beantwortet werden. Das soll genauso auf der Homepage der Kommune möglich sein, die mit der App verknüpft ist. Laut Rathaus-Geschäftsführer Fabian Bergler verspricht sich die Verwaltung, dadurch entlastet zu werden.

Nachrichten aus dem Rathaus sollen in Echtzeit ankommen

„In Echtzeit“ soll die App zu Neuigkeiten aus dem Rathaus informieren, etwa wenn Straßen gesperrt werden müssen oder das Trinkwasser keimbelastet ist. Laut Vollnhals biete die App auch eine unmittelbare Kommunikation in Krisensituationen, warne etwa vor Unwettergefahren per Satellit.

Generell können die Nutzer Informationen über Push-Nachrichten erhalten. Zudem können Vereine über ihre Aktivitäten von Sport bis Kultur informieren und Öffentlichkeitsarbeit organisieren. Mithilfe eines Bürgerservice-Menüs ist es möglich, Online-Anträge zu stellen. Genauso soll abrufbar sein, wann Apotheken Notdienste haben oder Ärzte Sprechzeiten anbieten.

Skeptisch zeigte sich Matthias Richter-Turtur (Grüne). „Ich fühle mich ein bisschen überfordert, jetzt schon eine Entscheidung zu treffen“, so der Gemeinderat. Er würde lieber erst einmal wissen wollen, was sich in Sachen Digitalisierung vonseiten der öffentlichen Hand tue. Schließlich handele es sich um einen sensiblen Bereich, in dem die Kommune mit einem privaten Unternehmen zusammenarbeite. Cosmema-Geschäftsführer Vollnhals entgegnete, sehr eng mit dem Innen- und Digitalministerium sowie mit dem Städte- und Gemeindetag zusammenzuarbeiten. Der Staat suche heutzutage vielfach privatwirtschaftliche Hilfe, wie etwa bei der Katastrophenwarnschutz-App Nina.

Nutzer können sich die Heimat-Info-App kostenlos auf ihr Handy herunterladen, ihre Kommune auswählen sowie individuell einstellen, worüber sie benachrichtigt werden wollen.

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