Münsing:Mehr Platz im Bio-Hotel

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Das Schlossgut Oberambach soll umfangreich erweitert werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Nach drei Jahren präsentiert die Betreiberfamilie des Schlossguts Oberambach ein erneuertes Erweiterungskonzept. Frühester Baubeginn ist Herbst 2025.

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Schlossgut Oberambach soll ökologisch und zeitgemäß erweitert werden. Erste konkret ausgearbeitete Pläne dazu hat das Tölzer Büro Manuplan vor drei Jahren präsentiert. Damals stand zur Debatte, den Beherbergungsbetrieb um 20 auf 60 Betten zu vergrößern. Seitdem war es still darum geworden. „Da spielt einiges mit rein“, sagt Jonathan Schwabe, der aus der Betreiberfamilie des nachhaltig ausgerichteten Hotels stammt. Nach dem Ende der strengen Regelungen in der Corona-Pandemie sei die Gästenachfrage gestiegen. Wie sich die aktuellen, weltweiten Konflikte auswirkten, sei schwer einzuschätzen.

Doch inzwischen hat die Betreiberfamilie die Erweiterungspläne konkretisiert. In der jüngsten Münsinger Gemeinderatssitzung präsentierte Ruth Apfelbacher vom Tölzer Büro Manuplan die für eine formlose Anfrage zur Änderung des Bebauungsplans ausgearbeiteten Ideen. Realistisch umsetzbar sei das aber erst in zwei Jahren, so Jonathan Schwabe. „Frühestens können wir im Herbst 2025 zu bauen beginnen.“

Die alte Linde am Neubau soll erhalten bleiben

Komplex ist das Vorhaben, weil das in einem Gutshof aus dem 19. Jahrhundert eingerichtete Bio-Hotel im Außenbereich inmitten der Natur liegtund die Bestandsgebäude denkmalgeschützt sind. So mussten sich die Geschäftsführer intensiv mit den zuständigen Behörden abstimmen. Zentral war etwa, eine alte im Südwesten der Hotelhauptgebäude stehende Linde zu erhalten.

Geplant ist, das bisherige für Behandlungen genutzte Vitalzentrum südwestlich der historischen Gutsgebäude abzureißen. An seiner Stelle soll ein Neubau mit zwei Obergeschossen entstehen. Darin wollen die Geschäftsführer Übernachtungszimmer, einen Wellnessbereich und das Foyer einrichten. Die Holzkonstruktion des Hauses soll den Gästen vermitteln, dass das Schlossgut ein Bio-Hotel ist. Das spiegelt sich auch in der Speisekarte mit regionalen ökologischen Lebensmitteln oder Fisch aus dem Starnberger See und der im Vitalzentrum eingesetzten Naturkosmetik wieder.

Innenhofcharakter und autofreie Zone

Künftig sollen Räume für Wellnessanwendungen, eine Sauna und ein Dampfbad im Tiefgeschoss des Neubaus unterkommen. Richtung Westen gelangen die Gäste trotzdem ebenerdig nach draußen, weil der Hang in Richtung See abfällt. Gleichzeitig soll der Neubau das Gesamtensemble des Schlossguts nach Westen abrunden, eine Innenhofsituation zu den bestehenden historischen Gutsgebäuden schaffen. Entstehen soll so eine autofreie Zone. Die bisherigen Parkplätze an den Haupthäusern würden wegfallen.

Es braucht allerdings ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren, um die Erweiterung zu realisieren. Der Gemeinderat hat den einst dafür gefassten Grundsatzbeschluss erneut bestätigt, so Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler). Für die Betreiber sei es aufwendig gewesen, sich mit den Natur- und Denkmalschutzbehörden abzustimmen. Gerade während der Pandemie habe die Eigentümerfamilie ihre Investition grundlegend überdacht und sich nun doch entschieden, das anzupacken, so Grasl. Jetzt gehe es darum, dies umzusetzen. Der Gemeinderat hat nun einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Sondergebiet „Seminar- und Therapiezentrum Oberambach“ in Aussicht gestellt. In einem städtebaulichen Vertrag soll sich der Bauherr verpflichten, das Vorhaben umzusetzen.

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