Münsing:Agenda Kultur und Gemeinde beenden ihren Streit

Münsing: Unstimmigkeiten zwischen Gemeinde und Agenda Kultur gab es auch wegen des Loriot-Denkmals, das ähnlich wie hier die zwei Herren im Bad zeigen soll.

Unstimmigkeiten zwischen Gemeinde und Agenda Kultur gab es auch wegen des Loriot-Denkmals, das ähnlich wie hier die zwei Herren im Bad zeigen soll.

(Foto: Manfred Neubauer)

Vereinssprecher Christian Kohn und Bürgermeister Michael Grasl bedauern Kränkungen und Verletzungen. Ärger hatte es etwa um das Loriot-Denkmal gegeben.

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Münsinger Agenda Kultur und die Gemeinde haben ihre Differenzen beigelegt. Sie wollen aufeinander zugehen und künftig konstruktiv zusammenarbeiten. Das hielten Bürgermeister Michael Grasl (FW) und Christian Kohn, Sprecher der Agenda Kultur, in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag im Münsinger Rathaus fest.

Vor etwa zwei Jahren hatte der Gemeinderat mit Mehrheit beschlossen, nicht mehr mit der Agenda Kultur zusammenarbeiten zu wollen und dies mit "beleidigenden und herabwürdigenden Angriffen" von Mitgliedern der Agenda Kultur begründet. Weil der Beschluss nicht auf der Tagesordnung gestanden hatte, wurde er wenig später für rechtlich nicht zustande gekommen erklärt. Inhaltlich hielten die meisten Räte allerdings trotzdem daran fest.

Grasl betont, er könne die Kommunikation mit Bürgern oder Gruppen nicht abbrechen lassen. Die Gemeinde lasse andere Meinungen gelten und stelle sich einer offenen Diskussion. Das zeigt für ihn etwa die jüngste Kontroverse um das geplante Loriot-Denkmal in Münsing.

Klaus Ulrich Spiegel, Mitglied der Münsinger Agenda Kultur, hatte die Gestaltung als Kitsch kritisiert. Der Meinungsstreit war im Mitteilungsblatt der Gemeinde veröffentlicht worden. Für künftige Kontroversen wünscht sich Grasl, dass beide Seiten respektvoll und unverkrampft miteinander umgehen. Die Zeit der E-Mail-Fluten mit starken persönlichen Angriffen müsse der Vergangenheit angehören. "Der Ton macht die Musik", sagt er, was auch Kohn so sieht. Laut Erklärung wollen nun beide Seiten ihre Kräfte und Kompetenzen zum Thema Kultur in Münsing bündeln. Sie bedauern die Verletzungen und Kränkungen im Zuge früherer Auseinandersetzungen ausdrücklich und bekräftigen, die Vergangenheit hinter sich lassen zu wollen. Für Grasl ist nun entscheidend, dass Gemeinde und Agenda künftig zusammenarbeiten und sich gegenseitig neue Impulse geben.

Das "eingefrorene Verhältnis" zwischen Gemeinde und Agenda solle der Vergangenheit angehören, sagt Kohn. In den vergangenen beiden Wochen hätten Mitglieder der Agenda Kultur sowie der Gemeinde "sehr ausführliche, offene und respektvolle Gespräche" dazu geführt, wie es in der gemeinsamen Erklärung heißt. Kohn erklärt, beide Seiten wollten nun "nach vorne handeln".

Zum entspannteren Umgang habe auch der Bürgermeister beigetragen, etwa indem er die Agenda Kultur zum Ehrenamtsempfang eingeladen und dabei deren Arbeit gewürdigt habe. Aus Kohns Sicht bedeutet Bürgerbeteiligung aber eine wirkliche Beteiligung und nicht Gehorsam. Die Auseinandersetzung müsse nur innerhalb gesitteter Bahnen geschehen.

Grasl zufolge waren in die Erklärung seine Stellvertreter, insbesondere der Zweite Bürgermeister Josef Strobl, sowie der Münsinger Kulturreferent Christoph Bühring-Uhle eingebunden. Für die Agenda Kultur tragen alle Mitglieder die Erklärung mit.

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