Sportlich unterwegs:Helm auf und los
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Am Geretsrieder Schulzentrum eröffnen Lehrer und P-Seminaristen einen neuen, selbstgebauten Mountainbike-Pumptrail.
Von Enno Lug, Geretsried
Am Geretsrieder Schulzentrum ist am Dienstag ein neuer Mountainbike-Trail offiziell eröffnet worden. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben die 15 Schüler des Projekt-Seminars der Oberstufe "Förderung der Sportart Mountainbike" zusammen mit ihrem Seminarlehrer, Moritz Kraus, die Strecke selbstständig geplant und gebaut. Der Trail, den die Schüler "Dragon's Back" getauft haben, befindet sich im Westhof des Schulzentrums. Befahren wird die Strecke bereits seit Februar, von Schülern des Projekt-Seminars sowie des Wahlkurses "Mountainbike".
Kraus zeigte sich in seiner Eröffnungsrede zufrieden mit dem Projekt und dem Ergebnis. "Der Trail ist frisch geputzt, wenn sich heute keiner etwas bricht und alle unverletzt bleiben, könnte das wirklich ein schöner Tag werden", sagte Kraus zu Beginn seiner Grußworte. Den "ersten und wichtigsten Dank" sprach er seinen Schülern aus. Sie hätten sich mit dem Projekt ein "ehrgeiziges Ziel" gesetzt. Die Idee dazu kam den Schülern bei einer Exkursion in den Trailpark Treuchtlingen. Einige Streckenelemente dort hätten sie zur Planung des eigenen Trails dann vermessen, so Kraus.
Auch für den Rückenwind aus der Schulleitung und der materiellen und finanziellen Unterstützung des Landratsamtes dankte Kraus. An die anderen finanziellen Sponsoren, darunter der Elternbeirat, richtete er ebenfalls seine Anerkennung. "Ohne Geld geht's halt leider nicht", so Kraus. Das Gymnasium Geretsried sei jetzt für das Radeln und Mountainbiken sehr gut aufgestellt und das P-Seminar könne froh sein, so etwas Tolles zu hinterlassen.
Nach seinen Grußworten gab Kraus den Anwesenden eine kurze Führung über die gut 100 Meter lange Strecke. Der Großteil des Tracks sei aus 200 Tonnen Erdmaterial, vor allem Frostschutzkies und Brechsand, errichtet worden. Kraus erklärte die verschiedenen Elemente des Pumptracks, vom Starthügel über die Anliegerkurven bis zu den sogenannten "Rollers", auf denen man durch "Pumpen", also rhythmische Bewegungen, seine Geschwindigkeit halte. Auch ein schmaler Holzsteg, im Fachjargon "Skinny" genannt, ist Teil der Strecke. Hier gehe es laut Kraus darum, seine Balance-Fähigkeit zu üben. Bei der Planung sei darauf geachtet worden, alles möglichst bodennah zu bauen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Die Gesamtkosten für Materialien, Gutachten und Werkzeuge betrugen laut Kraus etwa 12 000 bis 13 000 Euro.
Christoph Strödecke: "Bei mir hat er da offene Türen eingelaufen"
Neben der Strecke ist zusätzlich eine sogenannte "Bike-Hub", also eine Fahrrad-Reparaturstation aufgestellt worden. Diese hätte das Gymnasium bei der Stadtradeln-Aktion im vergangenen Jahr gewonnen, sagte Christoph Strödecke, Schulleiter des Gymnasium Geretsried. Er war der Erste, der den Pumptrack nach dem Bandschneiden befuhr. Von der Projektidee sei er von Anfang an überzeugt gewesen. "Bei mir hat er ( Moritz Kraus, Anm. d. Red.) da offene Türen eingelaufen", so Strödecke. Man dürfe Mountainbiken "nicht mit Klischees beladen", es sei ein "schöner und gesunder Sport", sagte der Schulleiter.
Auch einige Schüler des Projekt-Seminars waren, obwohl sie sich gerade in der Abiturprüfungsphase befinden, vor Ort. Sie zeigten sich zufrieden mit dem Projekt. "Wir sind auch manchmal am Wochenende hier hergekommen und haben echt gute Fortschritte gemacht", sagte Lars Maison. Und auch die Zukunftsperspektive des Projekts erfreut eine Schülerin. "Ich find's cool, wie die Kleinen auch Spaß daran haben, das sieht man einfach", sagte Carina Koppermann, die auch Teil des Projekt-Seminars war.
Die Bahn steht allen Schülern des Schulzentrum für Wahlkurse und Projekte zur Verfügung - allerdings nur mit Aufsichtslehrer. Kraus betonte, dass es bei den Projekten, die Bahn und Reparaturstation ermöglichen, nicht nur um den Nervenkitzel gehe, sondern auch darum, dass die Kinder mal einen Reifen wechseln würden.