Mord in Königsdorf:Polizei setzt auf Taucher

Zur Aufklärung des Doppelmords von Höfen suchen Beamte die Loisach zwischen Bichl und Wolfratshausen ab.

Von Claudia Koestler

Zur Aufklärung des Doppelmordes im Königsdorfer Weiler Höfen setzt die Polizei von diesem Donnerstag an Taucher ein. Sowohl in der Loisach als auch im Steinbach nahe Bichl wird eine Gruppe der Bayerischen Bereitschaftspolizei unter Wasser und an den Uferböschungen nach Spuren suchen, die im Zusammenhang mit dem Raubmord stehen könnten. Wie viele Köpfe die Tauchergruppe zählen wird, entscheidet die Bereitschaftspolizei am Donnerstag am Ort, genauso wie die Frage nach den genauen Grenzen des Suchgebietes, das grob zwischen Bichl und Wolfratshausen liegen wird.

"Es ist denkbar, dass die Täter während ihrer Flucht unter der Fahrt etwas entsorgt haben", erklärt Jürgen Thalmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, den Einsatz der Taucher. Unter anderem setzen die Ermittler Hoffnung darauf, so vielleicht Tatwaffen oder Kleidungsstücke der Mörder zu finden, die mutmaßlich nach dem Überfall blutverschmiert sein dürften und derer sich die Täter womöglich schnell entledigen wollten.

Bereits kurz nach der Entdeckung der Tat suchten Beamte der örtlichen Dienststellen und der Bereitschaftspolizei die Straßenränder rund um Höfen ab. Ebenso wurden Mülleimer an Rastplätzen und Raststätten der Region unter die Lupe genommen. "Wir wollen und müssen eben alle Möglichkeiten ausschöpfen", sagt der Polizeisprecher.

Derweil haben die Ermittler der Tatortgruppe des Bundeskriminalamts die ersten Arbeiten im Mordhaus abgeschlossen. Doch noch immer sind Beamte der Spurensicherung in dem Einfamilienhaus tätig und arbeiten dort voraussichtlich bis Anfang nächster Woche. Zahlreiche Spuren und Spurenträger konnten laut Thalmeier gesichert werden und sind auf dem Weg zur Auswertung ins Landeskriminalamt und dem Institut für Rechtsmedizin in München. Bislang habe sich "noch nichts Positives" für die Ermittlungsarbeit ergeben, also keinen klaren Täterhinweis. Erst wenn die Spurensicherung abgeschlossen ist, können die Ermittler der Frage nachgehen, ob und was die Täter bei dem Überfall gestohlen haben. Der Gesundheitszustand der überlebenden 76-jährigen Hausbesitzerin sei bislang unverändert, ergänzt der Polizeisprecher. Noch immer sei sie nicht vernehmungsfähig.

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