Mord in Königsdorf:Bundeskriminalamt schickt Spezialisten

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Tatortgruppe sucht im Mordhaus in Höfen nach weiteren Spuren.

Von Claudia Koestler, Königsdorf

Bei der Suche nach den Doppelmördern von Höfen bei Königsdorf erhalten die örtlichen Ermittler Hilfe: Die sogenannte Tatortgruppe des Bundeskriminalamts (BKA) ist seit Donnerstag in die Arbeit am Ort des Gewaltverbrechens mit eingebunden. Die BKA-Gruppe sichert mit modernen Methoden die Spuren an Tatorten. "Sie sind technisch sehr gut ausgestattet und können etwa größere Zimmer rascher und effektiver untersuchen", erklärt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier.

Zum Beispiel können die BKA-Experten Räume mit einer Spezialchemikalie bedampfen, die bis dahin unsichtbare Spurenträger erkennbar werden lässt. Die Einsatzkräfte des BKA werden voraussichtlich mindestens bis Anfang nächster Woche in Höfen tätig sein. Die generelle Spurensicherung im Haus werde nach Ansicht von Thalmeier noch die ganze kommende Woche in Anspruch nehmen.

"Es gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen", sagt der Polizeisprecher über den aktuellen Stand der Ermittlungen. Seit der Entdeckung des Doppelmordes am Samstag seien allerdings bereits "eine Unmenge an Spuren" aus dem Einfamilienhaus gesichert worden. Einige von ihnen konnten bereits dem Bayerischen Landeskriminalamt und dem Institut für Rechtsmedizin in München zur Auswertung übermittelt werden. Wann mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist, konnte Thalmeier allerdings am Freitag noch nicht sagen. Nach wie vor gehen die Ermittler auch den über 130 Hinweisen nach, die seit Bekanntwerden des Raubmordes und insbesondere nach dem Bericht in der "Sendung xy ... ungelöst" aus der Bevölkerung eingingen.

Der Gesundheitszustand der überlebenden 76-jährigen Hausbesitzerin sei weiterhin stabil, sagt der Polizeisprecher. Doch ihr Zustand sei "weit davon entfernt, dass wir sie vernehmen können". Die körperlichen Misshandlungen sowie die im schlimmsten Fall drei Tage Liegezeit am Tatort hätten für das Opfer eine massive physische wie psychische Belastung dargestellt.

© SZ vom 04.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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