Möbelhaus erweitert:Mahler XXL

Das Möbelhaus will seine Fläche in Wolfratshausen fast verdoppeln. Der Bauausschuss des Stadtrats ist dafür und macht ein Parkdeck zur Bedingung.

Von Matthias Köpf

Möbelhaus erweitert: Möbel Mahler will expandieren

Möbel Mahler will expandieren

(Foto: Hartmut Pöstges)

Möbel Mahler will seine Verkaufsfläche im Wolfratshauser Gewerbegebiet am Hans-Urmiller-Ring nahezu verdoppeln. Unternehmer Gerhard Mahler hat dazu einen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt, den der Bauausschuss des Stadtrats am Mittwochabend mehrheitlich positiv aufgenommen hat. Ehe Mahler sein Möbelhaus in den rückwärtigen Teilen umbauen und mit viergeschossigen Anbauten von 30 000 auf 55 000 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern darf, werden aber noch mehrere Monate vergehen, in denen erst die Regierung von Oberbayern und dann wieder die Stadt das Vorhaben prüfen müssen.

Das Unternehmen hatte seine jetzige Wolfratshauser Niederlassung 1982 als erste Filiale neben dem Stammsitz in Bopfingen übernommen und 2002 schon einmal im größeren Stil erweitert. Angesichts des grassierenden XXXL-Gigantismus der Möbelbranche will Mahler in Wolfratshausen nun abermals erweitern, um sich auf dem Massenmarkt behaupten zu können.

Die zusätzliche Verkaufsfläche soll zum einen in dem lang gestreckten Trakt auf der Außenseite des Hans-Urmiller-Rings liegen, der derzeit etwa zur Hälfte als An- und Auslieferungslager dient. Diesen Trakt will Mahler durch eine zweite Gebäudebrücke über die Straße mit einem viergeschossigen Neubau verbinden, der den Haupttrakt nach hinten erweitert und den Platz des jetzigen Nebengebäudes und der rückwärtigen ungenutzten Freiflächen einnimmt. Um den erhofften zusätzlichen Möbelkäufern Parkplätze zu bieten, will Mahler schräg gegenüber dem Haupteingang neben der McDonald's-Filiale ein mehrgeschossiges Parkdeck bauen.

Dieses Parkdeck, für das Mahler schon seit vielen Jahren alle Pläne und Genehmigungen in der Schublade hat, machten die Mitglieder des Wolfratshauser Bauausschusses zur Bedingung für eine spätere Zustimmung zur geplanten Erweiterung. Ferner soll dadurch ausdrücklich nur die Verkaufsfläche für Möbel wachsen und nicht die für Produkte, wie sie auch andere Einzelhändler insbesondere in der Wolfratshauser Altstadt im Angebot haben.

Mit diesen Einschränkungen signalisierte die Mehrheit im Ausschuss, das Projekt auch in Zukunft befürworten zu wollen. Roswitha Beyer (SPD) lobte, dass der Konzern in Wolfratshausen viele weitere Arbeitsplätze schaffen wolle, und Heinrich Schiltenwolf (CSU) konstatierte, dass Mahler "für Wolfratshausen eine gute Außenwerbung macht". Dagegen wollte Klaus Heilinglechner (BVW) die Stadt "aber nicht unbedingt nur mit Möbeln in Verbindung gebracht" sehen.

Er stimmte ebenso gegen die Erweiterung wie Richard Kugler (CSU) und BVW-Fraktionssprecher Josef Praller, dem das Vorhaben zu massiv schien und der dem Unternehmen mit einem noch größeren "Sondergebiet Möbel" nicht zusätzliche planerische Privilegien im Gewerbegebiet einräumen wollte.

Für das Mahler-Vorhaben muss die Stadt rein formell zwei Bebauungspläne ändern. Doch zuvor ist wegen der Größe und Bedeutung des Projekts die Regierung von Oberbayern am Zug, die die Erweiterungspläne in einem Raumordnungsverfahren auf ihre landesplanerische Verträglichkeit prüfen muss. Ein solches Verfahren war etwa auch für die geplante Erweiterung des BayWa-Baumarkts in der nahen Pfaffenrieder Straße nötig. Dort nahm die Raumordnung etwas mehr als ein halbes Jahr in Anspruch, seit einem Jahr treibt nun wieder die Stadt das nötige Bebauungsplan-Verfahren voran.

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