Moderne Technik:Herzogstandbahn macht Pause

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Die Seilbahn ist seit 1994 in Betrieb und hat 262.000 Fahrten absolviert. Nun werden die Steuerungsanlage für den Lift und die Gondeln für etwa 500 000 Euro auf den neuesten Stand gebracht.

Von Klaus Schieder, Kochel am See

Wer auf dem Herzogstand steht, hat einen weiten Blick auf die oberbayerischen Seen und das Alpenpanorama. Auf den Aussichtsgipfel führt eine Bergbahn, die mit 23 Jahren noch vergleichsweise jung ist. 1994 in Betrieb genommen, hat sie inzwischen nicht weniger als 262 000 Fahrten absolviert und im zu Ende gehenden Jahr mehr als 165 000 Gäste befördert. Nach den Weihnachtsferien steht die Herzogstandbahn für fast drei Monate still. Der Grund: Die Steuerungsanlage muss komplett erneuert werden. Die Gemeinde Kochel und die Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen als Gesellschafter der Herzogstandbahn GmbH investieren dafür gut eine halbe Million Euro. "Eine sinnvolle Investition in die Zukunft", sagt Bürgermeister Thomas Holz (CSU).

Ausgetauscht werden sämtliche elektro- und sicherheitstechnischen Anlagen, ebenso die elektrischen Leitungen und die Signalübertragungsanlage. "Wie bei vielen Seilbahnen, die in den 1990-er Jahren gebaut wurden, werden die elektronischen Ersatzteile, vor allem die seinerzeit verbaute Steuerungsanlage von der Firma Siemens, nicht mehr geliefert", erklärt Jörg Findeisen, Geschäftsführer der Herzogstandbahn. In der Tal- und der Bergstation werden deshalb die Schaltschränke ersetzt, über ein neues Steuerpult gibt es künftig eine digitale Anbindung zu den beiden Gondeln. Auch in den Kabinen werden alle Komponenten der Signalübertragung erneuert. "Neben größeren Schaltschränken werden neue Bedien- und Anzeigeinstrumente montiert", teilt Findeisen mit. So werden den Kabinenbegleitern dann in Zukunft alle wesentlichen Daten auf kleinen Touchscreens angezeigt. Den Auftrag für die neue Steuerungsanlage erhielt die Firma Frey Austria GmbH aus Innsbruck.

Die Arbeiten beginnen am 8. Januar - am 24. März soll die Bahn wieder fahren

Um einen Termin für den Umbau wurde lange gerungen. Neben dem heuer wieder eröffneten Erlebnisbad "Trimini" und dem Franz Marc Museum sei die Herzogstandbahn, die winters wie sommers fährt, schließlich "ein Erfolgsfaktor für den Tourismus im Zwei-Seen-Land", meint Bürgermeister Holz. Die Gemeinde und die Sparkasse seien sich einig gewesen, "dass der Herzogstand als touristischer Anziehungspunkt für Übernachtungsgäste und Tagesausflügler bequem, zuverlässig und sicher erreichbar sein muss", teilt Christine Garayhi von der Tourist-Information Kochel mit. Schließlich kam man überein, die Arbeiten in die Wochen zwischen Montag, 8. Januar, und Freitag, 23. März, zu legen. Für die Arbeiten selbst, die Testfahrten, die Prüfung durch Sachverständige und die Abnahme durch die Aufsichtsbehörden werden Findeisen zufolge etwa elf Wochen benötigt. Zu Beginn der Osterferien - von Samstag, 24. März an - soll die Herzogstandbahn wieder fahren.

Auch in den Weihnachtsferien verkehren die Gondeln für Winterwanderer, Skifahrer und Fußgänger - und zwar von Dienstag, 26. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 7. Januar 2018, täglich von 9 bis 16 Uhr. Die Fahrt kostet 12,50 Euro, der Tages-Skipass kommt auf 16,50 Euro für Erwachsene und 34,50 Euro für Familien. Das Berggasthaus am Herzogstand ist in den Weihnachtsferien wie die Bahn ebenfalls geöffnet. Für Skifahrer läuft der Fahrenberglift. Am Walchensee ist der Katzkopflift in den Ferien täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet, die Ötzlifte in Pessenbach täglich von 9 bis 16.30 Uhr bei guter Schneelage.

Mehr Informationen unter www.herzogstandbahn.de, Telefon 08858/236; www.walchensee.de, Telefon 08858/411; www.oetzlifte-kochel.de, Telefon 08851/5145 oder 08851/405.

© SZ vom 27.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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