In den Bergen ist der April der klassische Übergangsmonat. In den tieferen Tallagen sind die ersten Ausflugswanderer und Radfahrer unterwegs. Wo höher oben insbesondere in Karen und an schattigen Nordhängen noch Schnee liegt, sind noch Skitourengeher zugange. Auf seiner Bike & Ski-Challenge am Samstag, 19. April, vereint Christian Hopf aus Walchensee beides. Vom Parkplatz der Herzogstandbahn in Walchensee führt die Route ab 4.30 Uhr erst mit dem Rad bis zum Großen Ahornboden in die Eng, auf Tourenskiern in die Hochglückscharte und wieder retour. An der Talstation der Herzogstandbahn ist der Stützpunkt seines Unternehmens Alpinrad, das Mountain-, Trekking- und E-Bikes verleiht.
SZ: Herr Hopf, 50 Kilometer auf dem Rad bis zum Großen Ahornboden, 1100 Höhenmeter mit Tourenskiern bergauf und 50 Kilometer wieder zurück. Wer macht denn da mit? Das hört sich nicht nach einer Anfängertour an.
Christian Hopf: Da haben Sie recht. Ich selbst bin für meine Touren am liebsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, steige aufs Rad und gehe dann mit den Skiern auf den Berg. Für mich hat das eine ganz andere Qualität, sich langsam dem Ziel anzunähern. Das ist deutlich entspannter und umweltfreundlicher. Im Frühjahr ist das eine schöne Art, das Beste aus beiden Welten abzubekommen. Aber die Challenge richtet sich schon eher an die sportliche Fraktion. Normalerweise ist die Mautstelle in Hinterriß (die Straße ist erst ab Mai mit dem Auto befahrbar) der Klassiker für die Bike & Ski-Tour zur Hochglückscharte im Frühjahr (mit dem Rad sind das 14 Kilometer einfach, Anm. d. Red.).
In Walchensee geht es um 4.30 Uhr los. So früh ist das mit dem öffentlichen Personennahverkehr aber nicht zu erreichen?
Klar. Ich habe eigentlich die Idee, dass, wer mitmachen will, schon am Abend davor anreist und in Walchensee übernachtet.
Was steckt hinter dem Challenge-Projekt? Ist das einfach nur cleveres Marketing für das eigene Unternehmen?
Das ist eine gute Frage. In erster Linie ist das für mich ein Herzensprojekt. Die Aussage sollte sein, dass wir längerfristig umdenken müssen. Das Rißtal geht ganz tief in das Karwendel rein. Es wäre doch toll, wenn es irgendwann andere Lösungen gäbe, als mit dem Auto hinein- und herauszufahren. Auf der Challenge kann jeder erleben, wie schön das Rißtal ohne Motorenlärm ist. Das ist weniger eine Marketing-Aktion für mein Geschäft. Die meisten, die bei mir ein Fahrrad leihen, machen die Tour um den Walchensee. Das sind nicht die Bergfexe, die hundert Kilometer radeln und auf Skitour gehen.
Aber Sie machen das öfter?
Jetzt nicht 100 Kilometer. Aber zum Beispiel mit der Bahn nach Kochel am See und dann von Raut bei Schlehdorf auf den Heimgarten. Im Frühjahr sind das 500, 600 Höhenmeter mit dem Rad hinauf und dann mit den Tourenskiern weiter durchs Kar zum Gipfel. Das ist immer ein interessantes Erlebnis, wenn ich den ersten Wanderern begegne und die mich fragen, was ich da mache. Generell gibt es viele Frühjahrsskitouren im Karwendel.
Bike & Ski-Challenge, 19. April, Treffpunkt Talstation Herzogstandbahn um 4.30 Uhr. Anmeldung unter Telefon 0175/ 10 39 478 oder per Mail info@alpinrad.com; 20 Euro Gebühr für den Materialtransport von Ski, Schuhen und Rucksack im Fahrradanhänger