Mobilität:X- und Stadtbus außer Takt

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Grünen-Stadtrat Peter Curtius will mehr Menschen dazu bringen, auf alternative Mobilitätsmöglichkeiten wie die neuen X-Bus-Linien umzusteigen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Auf Antrag des Grünen Stadtrats Curtius prüft Geretsried bessere Verknüpfung.

Mit seinem Antrag, den Geretsrieder Stadtbus besser mit der Expressbuslinie 970 (X-Bus) zu verknüpfen, hat Grünen-Fraktionssprecher Peter Curtius den Stadtrat hinter sich. Wie das gelingen könnte, soll näher geprüft werden, so entschied das Gremium in der jüngsten Sitzung. "Mein Anliegen ist, wie können wir das Angebot interessanter für die Bürger machen", so Curtius. Die neue X-Bus-Linie 970 zwischen Bad Tölz, über Geretsried und Wolfratshausen nach Starnberg existiere seit einigen Monaten. Bislang blieben die Sitzplätze ziemlich leer. Die Strecke werden selten genutzt, während auf der Bundesstraße zwischen Geretsried und Wolfratshausen täglich 40 000 Autos unterwegs seien. Der Stadtbus mit seinem 30-Minuten-Takt sei nicht optimal mit dem X-Bus verzahnt.

Der Grundgedanke von Curtius: In der Stadt Geretsried soll der Bahn-, Bus-, Fuß- und Radverkehr so attraktiv werden, dass möglichst viele Menschen gern auf Alternativen zum Auto umsteigen. Um alles besser zu vernetzen, dachte er etwa über Fahrrad-Abstellmöglichkeiten an Bushaltestellen nach. Wenn ein X-Bus im 20-Minuten-Takt für 2,2 Millionen Euro leer bleibe, sei das unverständlich, so Curtius. Allerdings teilen sich der Freistaat und der Landkreis die Kosten, die Stadt Geretsried finanziert dies nur indirekt über die Kreisumlage mit.

Einfach wird die Aufgabe aber keineswegs: Bürgermeister Michael Müller (CSU) verwies darauf, dass die Stadtbuslinienführung womöglich nicht so schnell geändert werden könne, da die Stadt bis 2026 vertraglich gebunden sei. Alle Möglichkeiten, bis zu Fahrrad oder Roller Blades, müssten geprüft werden, um die Menschen besser an den X-Bus hinzuführen. Bei dieser Linie und nicht beim Stadtbus liege das Problem, sagte Hans Hopfner (SPD). Womöglich werde der X-Bus schlecht angenommen, weil der Landkreis zu wenig dafür werbe. Der X-Bus halte nur an der "Stern" genannten Kreuzung, wo aber der Stadtbus nicht Station mache. Aus Sicht von Detlev Ringer (Grüne) wäre sowieso das Schulzentrum eigentlich der zentrale Verknüpfungspunkt für beide Linien. Diskussionsbedarf gibt es also mehr als genug. "Die Hinführung zum X-Bus müssen wir als Kommune machen", sagte Bürgermeister Müller.

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