Mobil im ÖPNV:Alpenbus fürs Oberland

Die Ost-West-Expresslinie soll im Juni 2024 starten

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg/Bad Tölz

RVO Regionalverkehr Obb

Als Expresslinie soll der Alpenbus eine schnelle Verbindung von Murnau bis nach Rosenheim quer übers Land schaffen.

Die Landkreise Miesbach und Garmisch-Partenkirchen haben schon zugestimmt, aus Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es positive Signale. Im Juni 2024 soll der sogenannte Alpenbus starten. Er wird Rosenheim über Miesbach, Bad Tölz und Penzberg mit Murnau verbinden. Anstelle einer Expressbuslinie wird es zwei geben - zunächst für die Dauer von fünf Jahren.

Schon seit Langem wird über diese Ost-West-Verbindung diskutiert, die eine Ergänzung zum Schienennetz darstellen soll, das auf die Landeshauptstadt München ausgerichtet ist. Schließlich sind die Wünsche von sechs Auftraggebern unter einen Hut zu bringen. Neben den genannten Landkreisen gehören auch die Stadt und der Landkreis Rosenheim dazu. Außerdem geht es um viel Geld. Die Kosten für jeden der beteiligten Landkreise und die Stadt Rosenheim berechnen sich auf Grundlage der gefahrenen Kilometer. Allein für die Jahre 2024 bis 2029 rechnet der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit knapp zwei Millionen Euro. Weilheim-Schongau geht von jährlich 450 000 Euro aus. Bei diesen Summen sind allerdings noch keine Fahrgeldeinnahmen berücksichtigt. Diese werden noch abgezogen. Da es sich beim Alpenbus um eine "landesbedeutsame Buslinie" handelt, übernimmt der Freistaat im ersten Jahr 65 Prozent des Betriebskostendefizits. Der Anteil sinkt bis zum vierten Jahr auf 50 Prozent. Bei diesem soll es dauerhaft bleiben.

Weil die Strecke sehr lang und stauanfällig ist - insbesondere, so lange es noch keine Ausweichroute (Nordumfahrung) für die Tölzer Flinthöhe gibt -, haben sich die Verkehrsplaner der MVV Consulting, einer Tochter der Münchner Verkehrsverbund (MVV) GmbH, entschieden, die Strecke auf zwei Linien aufzuteilen. Der West-Ast des Alpenbusses reicht von Murnau über Penzberg (Bahnhof und Firma Roche unter der Woche) nach Bad Tölz. Weiteren Stopps sind Habach, Bad Heilbrunn und Blombergbahn. Der Ost-Ast verläuft von Bad Tölz über Waakirchen, Gmund, die Ödberglifte und Agatharied nach Miesbach und schließlich nach Rosenheim. Zusätzlich gibt es werktags Expressfahrten von Bad Tölz über Greiling und Reichersbeuern nach Miesbach. Am Wochenende ist der Tegernsee im Stundentakt angebunden, beim West-Ast die Osterseen bei Iffeldorf. So kann der Alpenbus auch von Touristen und Ausflüglern genutzt werden.

Für den West-Ast sind laut den Experten drei Fahrzeuge nötig, für den Ost-Ast wegen der verschiedenen Schleifen sechs Busse. Vorgesehen ist von Montag bis Freitag und an Wochenenden ein durchgängiger 60-Minuten-Takt. Vor allem die Anbindung von Roche in Penzberg als der größte Arbeitgeber in der Region soll eine Entlastung beim Individualverkehr bringen. Eine Entscheidung zum Tarif gibt es noch nicht, doch wird im Zuge der geplanten Verbundraumerweiterung der MVV-Tarif favorisiert.

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