Die Moar Alm thront am Ortseingang von Sachsenkam mit einzigartigem Blick auf die Alpenkette. Lange war es dort ruhig, doch seit ungefähr einem Jahr wird dort oben fleißig gewerkelt. Denn: Die Auberger Moar Alm hat neue Pächter und soll noch dieses Jahr eröffnen. Sarah Schwaiger hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt und eröffnet ihr eigenes Restaurant.
Die 30-Jährige kennt sich aus auf der Alm. Bis 2015 hatte die damalige Besitzerin Christine Robert dort ein Restaurant mit französischer Küche betrieben. Zwischen 2007 und 2010 war auch Schweiger Teil des Teams: Ihr Handwerk zur Köchin hat sie dort gelernt. Jetzt übernimmt sie den Laden und will vieles anders machen: "Die Speisen werden verspielter und sollen sich direkt an die Einheimischen wenden." Ihr Repertoire beschreibt sie als "Traditionsküche mit einem Touch von Internationalem." Sie wolle kochen, auf was sie gerade Lust hat: Burger, Bowls und eine Neuinterpretation des Schweinsbratens werden auf der Karte stehen. Auf Gehobenes solle man sich aber nicht einstellen. "Wir bleiben bodenständig. Wir sind für alle da."
Momentan ist die Küche allerdings noch kalt. Die Bauarbeiten im vollen Gange, aber liegen in den letzten Zügen. Im vergangenen Jahr wurde das Haus von innen komplett erneuert. Das Dach wurde neu gemacht, der Biergarten hergerichtet, der Sanitärbereich modernisiert und der Eingangsbereich verschönert. Einzig und alleine die Kaminecke ist erhalten: "Die sollte bleiben. Als Erinnerung an die guten alten Zeiten." Das Haus wurde nach Schwaigers eigenen Vorstellungen renoviert. Tatkräftige Unterstützung hat die Gastronomin dabei von ihren Verpächtern erhalten. "Wir haben inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis und gemeinsame Ideen umgesetzt", erzählt sie.
Und auch sonst ist Schweiger nicht alleine. Das ganze Projekt ist ein "Familien-Freunde-Betrieb". Ihr Bruder Maximillian übernehme die Service-Leitung, ihr Mann Simon werde Küchenchef. Ihn hat Schweiger in der Schweiz kennengelernt, wo sie in den vergangenen Jahren gelebt hat. Mit ihren beiden Kindern, die in der Zwischenzeit geboren sind, wollte sie jetzt aber wieder zurück in ihre Heimat. Auch die beste Freundin von Schweiger hat ihr Leben in der Schweiz aufgegeben, um sich am Betrieb der Moar Alm zu beteiligen. Während der Bauarbeiten übernimmt Schweigers Mutter die Betreuung der Kinder und ihr Vater erledigt Hausmeisterarbeiten. "Das habe ich mir immer gewünscht. Denn am Ende hält die Familie immer zusammen."
Während die Baustelle noch läuft, plant Schweiger schon fleißig an der künftigen Speisekarte. Sie möchte vor allem auf Regionalität einen Schwerpunkt legen. Da, wo es geht, sollen Produkte aus der Umgebung gekauft werden. "Klar, eine Avocado bekomme ich hier nicht, aber das Rind schon." Außerdem habe sie ein freundschaftliches Verhältnis mit den Wirten aus der Umgebung aufgebaut. "Wenn was ausgeht, können wir uns schnell mal eine Kiste Salat ausleihen. Konkurrenzdenken gibt es hier im Dorf nicht."
Der Umbau der Moar Alm soll Anfang Mai fertig werden. Ob dann eröffnet werden kann, hängt aber von den dann geltenden Corona-Regeln ab. "Wenn wir ausschließlich mit einem To-Go-Angebot anfangen, können wir nicht komplett zeigen, was wir drauf haben", erklärt Schweiger den Grund, warum sie in diesem Fall die Eröffnung verschieben wird. Sie hofft darauf, dass zumindest die Außengastronomie erlaubt sein wird. Finanziell sei die Situation aber vorerst keine Belastung für das junge Unternehmen. Da seien auch die Verpächter eine große Unterstützung.