Wenn der Lateiner mit seinem Sinnspruch "Nomen est omen" wirklich recht hätte, wäre das ein merkwürdiges Wochenende in Geretsried gewesen. "Tiefseetaucher" hatten sich dort eingefunden und "Seichtwasserschnorchler", "Hormonspaß"-Geplagte und "Wer(f)wölfe". Des Rätsels Lösung lautet allerdings, dass Namen Schall und Rauch sind. Denn die Besagten sind Mannschaften aus Augsburg und München, die an der ersten bayerischen Meisterschaft im Frisbeespielen im Schulzentrum teilnahmen - und allesamt respektable Plätze belegten. Einzig die "Schlappen Seppel" aus Aschaffenburg machten ihrem Namen alle Ehre und belegten den vorletzten Platz, allerdings noch vor den jungen Geretsriedern namens "Friss die Frisbee", deren Name der Duden in "Friss das Frisbee" korrigieren würde...
Damit da keine Missverständnisse aufkommen: Die Freunde der flachen Scheibe sind echte Athleten, die um jeden Punkt kämpfen. Doch ein Erfolg ist erst dann einer, wenn er ohne Fouls, Schwalben und andere miese Tricks zustande kommt. Schiedsrichter brauchen die Spieler darum selbst bei Deutschen Meisterschaften nicht. Das nennen sie "Spirit of the Game", der Geist des Spiels aus Fairplay und Respekt thront über allem. Da muss man sich selbst nicht mehr ganz so ernst nehmen. (Zumindest so lange es nicht um Millionen geht...)
Und so ist es schon fast eine Tradition der Frisbeeteams, sich möglichst ulkige Namen auszudenken. Und man könnte meinen, dass der Geist des Spiels den merkwürdigsten von ihnen auch die größten Chancen auf Erfolge einräumt: Denn die Rekordmeister sind die Münchner "Ratschkattln", die "Zamperl" aus Unterföhring und die Sauerlacher "Woodchicas".