Mitten in der Region:Zufrieden geurlaubt

Welcher Kategorie von Urlaub man angehört? Finden Sie´s raus!

Kolumne von CAROLIN FRIES

Es gibt ja zwei Kategorien von Familienurlaub. Bei der einen fährt man weg zum Erholen und bei der anderen bleibt man daheim. Auch irgendwie zum Erholen, aber eben nur am Rande. Vorrangig geht es darum, dass die Kinder nicht unbetreut zuhause herumlungern. Mit Erholung hat das also kaum zu tun. Im Gegenteil: Denn, wenn man schon einmal zuhause ist, könnte man doch...

Die Osterferien sehen dann in vielen Familien so aus: Bis Gründonnerstag werden Eier gefärbt, Hefezöpfe gebacken und die Gästebetten bezogen. Außerdem war da noch dieses Gartenprojekt, welches man dem Besuch gerne präsentieren würde. Also wird zwischendrin Erde geschaufelt, werden Hecken gepflanzt, der Teich anlegt oder das Klettergerüst aufgebaut. Ist der Besuch abgereist, und man will die Matratzen wieder im Keller verstauen, wird klar: Das geht erst, wenn hier mal ausgemistet wird. Ja, und die Steuererklärung liegt auch noch unerledigt auf dem Schreibtisch. Am letzten Ferienwochenende packt man die ausgeblasenen Eier wieder in die Pappschachteln - das also waren die zwei Wochen Urlaub, die man so herbeigesehnt hatte.

Nicht falsch verstehen: Daheimbleib-Urlaube sind toll, auch wenn man sich vermeintlich wenig auf die faule Haut gelegt hat. Sie stellen zufrieden. Man hat etwas geschafft, zu dem man sonst nicht kommt. Das Allerbeste aber ist: Am Wochenende muss man sich beim Bäcker nicht anstellen! Erst am letzten Feriensonntag reichte die Schlange wieder bis weit hinaus auf den Gehweg. Da waren die Erholten zurück und mischten sich unter die Zufriedenen.

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