Mitten in der Redaktion:Die Würze der Kürze

Wenn man sich auf das Wesentliche beschränken muss

Kolumne von Claudia Koestler

Viele werden sich erinnern können: "Fasse Dich kurz" war ein Aufruf, der lange an Telefonzellen prangte. Der Gedanke dahinter: sich auf das Wesentliche zu beschränken. Das schonte damals auch den Geldbeutel. Heute sind die meisten Telefonzellen abgebaut, das Smartphone ist ständiger Begleiter und sogenannte "Flatrates" machen es leichter, sich auch mal länger zu fassen. Wie zur Übung mutet da diese Kolumne an: Sie kommt heute etwas zu kurz. Kaum ist der Einstieg geschafft, ist der Text auch schon fast vorbei. Mittendrin aufhören geht kaum. Nur ganz Kurzentschlossene könnten jetzt noch den Ausstieg schaffen. Doch die Chance ist nun auch fast vorbei. Gerade bleibt noch Platz für eine Phrase wie "in der Kürze liegt die Würze". Und selbst die lässt sich aufs Wesentliche eindampfen, wie kürzlich ein Mathelehrer bilanzierend unter die Klausur des Neffen schrieb: "Kurz, aber wurz!"

© SZ vom 13.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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