Mitten im Internet:Bestellen für Profis

Es ging doch nur darum, ein paar wirklich ausgefallene und originelle Geschenkideen aus dem Internet zu bestellen...

Von PATRIZIA STEIPE

Alle Digital Natives, jetzt bitte nicht weiterlesen. Denn was gleich folgt, ist voll "cringe". Das neue Jugendwort 2021 bedeutet so etwas Ähnliches wie "Fremdschämen", und das tritt vor allem dann auf, wenn ein "Boomer", also jemand aus der Babyboomer-Generation, mal wieder digital unterwegs ist.

Dabei ging es nur darum, ein paar wirklich ausgefallene und originelle Geschenkideen aus dem Internet zu bestellen. Auswählen und in den Warenkorb legen, das war noch einfach. Doch bereits beim nächsten Befehl "Registrieren und Anmelden": Fehlanzeige. Nichts ging weiter, so viel man auch hin und her blätterte, neustartete, doppel- und einfach klickte. Ja, ja man weiß schon, das Geklicke bringt die Post-Millennials, denen das Handy quasi bereits in die Wiege gelegt wurde, komplett auf die Palme.

Also das Ganze noch mal auf dem Smartphone probieren. Man hat inzwischen aus leidvoller Erfahrung mit den Online-Konferenzen gelernt, dass mit dem Handy manches einfach besser funktioniert. Tatsächlich - bestellen, registrieren und zur virtuellen Kasse gehen, das klappt problemlos. Jetzt noch die gewünschte Zahlungsart angeben und dann das Passwort. Das alte oder das neue mit den Zahlen und Sonderzeichen, würde man jetzt gerne fragen. Aber das Internet antwortet nicht. Also dann eben: trial and error. Das Ergebnis ist - wenn etwas schiefgeht, dann gründlich - natürlich error.

Die nächsten Schritte, mit denen man sich authentifizieren sollte, enden im virtuellen Waterloo. Code, Pin, Geheimzahl... was denn nun? Am Ende geht gar nichts mehr - man ist erst mal gesperrt. Hilft nur noch ein Anruf im Online-Shop. Am anderen Ende ertönt die verständnisvolle Stimme eines echten Menschen - ja, die Probleme seien ihr sehr bekannt, erst gestern seien sie und ihr Mann an einem ähnlichen Problem gescheitert, gibt die nette Mitarbeiterin zu. Die Bestellung wird dann telefonisch aufgenommen und das Geld vom Konto eingezogen. So einfach kann es sein.

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