Mitarbeiter bedroht:Aggressive Kunden im Tölzer Jobcenter

Im Tölzer Jobcenter spürt stellvertretende Geschäftsführerin Andrea Schöne eine zunehmende Aggressivität von Kunden. "Unsere Mitarbeiter werden beleidigt und bedroht. Das hat in jüngster Zeit zugenommen", erklärt sie. Ihre Behörde betreue etwa 1800 Bedarfsgemeinschaften. In etwa drei bis vier Fällen im Jahr komme es zur Anzeige. "Das klingt erst einmal nicht viel, aber in früheren Jahren war das überhaupt kein Thema." Zum Glück sei es bisher bei verbalen Auseinandersetzungen geblieben. Höchstens seien Mitarbeiter zur Seite gerempelt worden. In solchen Fällen geht das Jobcenter strikt vor. "Wir bringen das generell zur Anzeige. Das darf man nicht als Kavaliersdelikt abtun. Schließlich geht es um den Schutz der Mitarbeiter", stellt Schöne klar. Wer eine solche Auseinandersetzung mit einem Kunden durchmache, leide psychisch oft lange danach. Woher der Anstieg kommt, kann sich Schöne schwer erklären. Die Gesetze seien in jüngster Zeit unverändert geblieben. Ganz generell verlange das Jobcenter von den Kunden aber etwas. Sie müssten sich regelmäßig bewerben und sich an viele Vorgaben halten. Einige betrachteten die Forderungen des Jobcenters schon einmal als ungerechtfertigt. "Die fühlen sich dann unter Druck gesetzt und rasten womöglich deshalb aus."

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