Meistersolisten im Isartal:Neuentdeckung am Klavier

Meistersolisten im Isartal: Der junge japanische Künstler Wataru Hisasue - hier mit Orchester - gibt am Samstag einen Klavierabend in Icking. Kritiker bescheinigen ihm eine "umwerfende Präzision und Musikalität".

Der junge japanische Künstler Wataru Hisasue - hier mit Orchester - gibt am Samstag einen Klavierabend in Icking. Kritiker bescheinigen ihm eine "umwerfende Präzision und Musikalität".

(Foto: Daniel Delang/oh)

Wataru Hisasue gastiert in Icking

Während vielerorts Veranstaltungen abgesagt werden müssen, freut sich Bettina Gaebel, Vorsitzende des Vereins Klangwelt Klassik, dass sie und ihr Team in ihrem "kleinen Format weiterhin hochkarätige Konzerte anbieten können". Am Samstag, 14. März, gastiert der junge Pianist Wataru Hisasue in der Reihe Meistersolisten im Isartal im Konzertsaal des Ickinger Gymnasiums. Der in Kyoto geborene und in Berlin lebende Nachwuchskünstler gehört zu den Neuentdeckungen der Pianistenszene.

Eine Sternstunde in der Laufbahn des 26-Jährigen war sein Auftritt beim ARD-Wettbewerb 2017. Dort interpretierte er ein Auftragswerk von Pascal Dusapin. Das Publikum war hingerissen, die Jury verlieh ihm den Sonderpreis für die beste Interpretation. "Perlende Leichtigkeit und glasklare Phrasierungen" kennzeichnen laut Gaebel sein Spiel. In Icking gibt Hisasue einen Klavierabend mit Werken von Dusapin, Johann Sebastian Bach, Karol Szymanowski und Johannes Brahms.

Die kontrastvolle Musik Dusapins, genauer seine Étude Nr. 2, eröffnet das Programm. Der 1955 geborene französische Komponist gilt als eine herausragende Persönlichkeit des französischen Musiklebens. Zu seinen Leitfiguren gehören der griechische Architekt und Komponist Iannis Xenakis sowie der amerikanische Dirigent und Komponist Edgar Varèse. "Dusapins synästhetische Herangehensweise verarbeitet Impressionen aus der bildenden Kunst und aus der Literatur", erklärt Gaebel. Seine Étuden zeigten ein dichtes Gewebe starker dynamischer Kontraste und rhythmischer Strukturen.

Nach einer Exkursion in die Antike mit Szymanowskis Métopes op. 29 beleuchtet Hisasue den Komponisten Brahms aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Das erste Werk, die Chaconne aus der Partita in d-Moll, stammt ursprünglich von Johann Sebastian Bach. Brahms schrieb das Stück für Clara Schumann um, die an der rechten Hand verletzt war, und schuf eine Klavier-Version, die allein mit der linken Hand gespielt wird. Abschließend erklingt seine Klaviersonate Nr. 3, die er im Alter von nur 20 Jahren komponierte, als er während einer Rheinreise Clara Schumann kennenlernte. Mit fünf Sätzen und einer Aufführungsdauer von mehr als vierzig Minuten gehört sie zu den gewaltigsten Stücken des Klavierrepertoires.

Samstag, 14. März, Gymnasium Icking, 19.30 Uhr, Einführung von Ute Elena Hamm (18.30 Uhr), Karten ab 15 Euro unter www.klangwelt-klassik.de, Telefon 08178/71 71 oder München Ticket

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