Mehr Investitionen:Roche baut Penzberg aus

Roche Diagnostics

Als Arbeitgeber beliebt: Roche Penzberg bietet in diesem Jahr 100 neue Ausbildungsplätze und zusätzlich vier Plätze für junge Flüchtlinge an.

(Foto: Dr. Jörg Bodenbender/OH)

Biotech-Konzern erweitert Diagnostik-Produktion und setzt auf mobiles Arbeiten

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Der Standort des Unternehmens Roche in Penzberg wächst weiter. Das schlägt sich auch in den Investitionen nieder, die der Biotech-Konzern im Nonnenwald tätigt. Deutschlandweit sind in den vergangenen fünf Jahren 2,7 Milliarden Euro in den Ausbau der Werke geflossen, davon allein 1,38 Milliarden Euro nach Penzberg. Auch in diesem Jahr wird im Nonnenwald gebaut. Weil sich die Produktion dank gestiegener Nachfrage erhöht hat, wird die Diagnostik-Produktion erweitert. Der Ausbau ist mit 60 Millionen Euro veranschlagt.

Es sei ein erfolgreiches Jahr für den Konzern gewesen, betonte Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsleitung beim Pressegespräch am Standort Penzberg. Die Nachfrage nach Pharma- und Diagnostikprodukten sei gestiegen, weshalb die Standorte nachhaltig ausgebaut würden, so auch Penzberg. Im vergangenen Jahr hat Roche in sein Werk im Nonnenwald 170 Millionen Euro investiert. "Das ist eine stolze Summe", sagte Redeker. Im Laufe dieses Jahres soll ein bereits bestehender Gebäudekomplex ausgebaut werden. Für die Ausstattung und den Umbau sind 60 Millionen Euro eingeplant. Das Projekt wird sich über einige Jahre hinziehen.

"Ganz, ganz froh" über die Entwicklung bei den Mitarbeitern zeigte sich Edgar Vieth, Geschäftsführer Personal bei der Roche Diagnostics GmbH. In den vergangenen fünf Jahren sei die Anzahl der Mitarbeiter um 15 Prozent auf 6148 Personen aus 57 Nationen (Stand 2018) gestiegen. "Das sind gut 900 Mitarbeiter mehr", sagte Vieth. Erfreulich sei zudem, dass in Penzberg die Anzahl an Auszubildenden kontinuierlich wachse. Waren es im vergangenen Jahr 294 Ausbildungsplätze, werden es 2019 circa 300 sein. Das sind 100 neue Ausbildungsplätze plus zusätzlich vier Plätze für junge Flüchtlinge. Seit 2016 bietet Roche jungen Asylbewerbern die Möglichkeit, eine Ausbildung im Unternehmen zu beginnen.

Das Unternehmen bildet nicht nur viele Nachwuchskräfte aus, diese haben auch gute Noten. Der Notendurchschnitt bei allen Berufen liege bei 1,8, so Vieth. Mehr als 90 Prozent der Auszubildenden blieben nach ihrer Lehrzeit im Unternehmen.

Um Beruf und Privates besser in Einklang zu bringen, setzt Roche in Zukunft verstärkt auf das Thema "Mobiles Arbeiten". Den Mitarbeitern soll ermöglicht werden, Arbeitszeiten und Arbeitsort flexibler zu gestalten. "Das ist meiner Meinung nach umsetzbar", sagte Vieth. 2018 startete der Konzern in Mannheim und Penzberg zehn Pilotprojekte, auch in produktionsnahen Bereichen. "Der Start war sehr vielversprechend." Auch wenn nicht jeder Bereich an fünf Tagen in der Woche "mobil unterwegs" sein möchte und nicht jede Führungskraft mit der neuen Arbeitswelt klarkomme, werde Roche diesen Bereich forcieren. "Da müssen wir unsere Leute mitnehmen", betonte Vieth. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung: Führungskräfte müssten lernen, ihren Mitarbeitern zu vertrauen und sie über Distanzen zu motivieren; die Mitarbeiter müssten mit ihrer neu gewonnenen Eigenverantwortung umgehen lernen, sagte der Personalchef.

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