Apotheker erklärt:Wie man Medikamente im Sommer lagert

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Christopher Hummel von der Michaelis-Apotheke in Gaißach erklärt, was es im Sommer zu beachten gilt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Hohe Temperaturen können die Wirkung von Medikamenten im Körper verändern. Deshalb sollten Lagerung und Transport derzeit angepasst werden.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Arzneimittel, die zu großer Hitze ausgesetzt sind, können ihre Wirksamkeit einbüßen. Apotheker Christopher Hummel, Pressesprecher der Apotheker im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, empfiehlt deshalb, Medikamente auch im Sommer an einem kühlen, dunklen Ort aufzubewahren: „Die optimale Lagertemperatur für die meisten Medikamente liegt bei 15 bis 25 Grad.“ Daneben gibt es spezielle Arzneimittel wie beispielsweise Insuline für Diabetiker, Impfstoffe oder in der Apotheke hergestellte Antibiotikasäfte für Kinder, die sogar im Kühlschrank gelagert werden müssen. Hummel rät deshalb in einer Pressemitteilung: „Am besten fragen Sie immer in der Apotheke nach, wie die einzelnen Medikamente aufbewahrt werden sollten.“

Isoliertaschen für die lange Autofahrt

Die Apotheken im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beraten nicht nur zur Lagerung, sondern auch zum Transport aller Medikamente, wie es in der Mitteilung heißt: Keinesfalls sollte man Medikamente im Auto liegen lassen, da sich der Innenraum bei hohen Außentemperaturen schnell stark aufheizt. Bei kurzen Autofahrten können Medikamente im Sommer während der Fahrt unter dem Vordersitz verstaut werden, denn dort bleibt es relativ kühl. Für die Fahrt in den Sommerurlaub empfiehlt Apotheker Hummel, alle nötigen Arzneien in eine Isoliertasche zu packen: „Gerade für empfindliche Arzneimittel ist eine Beratung durch die Apotheken besonders wichtig. Dies gilt vor allem, wenn es sich um kühlkettenpflichtige Medikamente handelt, die vom Hersteller über die Apotheke bis zum Patienten ohne Unterbrechung im vorgeschriebenen Temperaturbereich gehalten werden müssen.“

Hohe Temperaturen können Hummel zufolge die Wirkung von Medikamenten im Körper verändern – „das muss bei der Anwendung berücksichtigt werden“, betont der Apothekensprecher. Er nennt zum Beispiel blutdrucksenkende Arzneimittel, Entwässerungsmittel, Schlafmittel, Abführmittel oder Medikamente gegen Depressionen. Sie könnten den Flüssigkeitshaushalt und die Abkühlungsmechanismen des Körpers beeinflussen. Apotheker Hummel: „Bei Hitze ist also möglicherweise eine Dosisanpassung erforderlich. Aber bitte ändern Sie Ihre Dosierung nicht selbst, sondern sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber!“

Auch Patientinnen und Patienten, die arzneimittelhaltige Pflaster verwenden, sollten vorsichtig sein: „Bei Hitze steigt die Durchblutung der Haut. Deshalb kann aus einem arzneimittelhaltigen Pflaster mehr Wirkstoff ins Blut abgegeben werden. Das kann gefährlich werden“, erklärt Hummel und rät: „Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.“

Sonnenschutz nicht vergessen

Einige Arzneimittel können laut Hummel auch die Haut lichtempfindlicher machen. Dadurch komme es schneller zu Sonnenbrand, der wiederum die Entstehung von Hautkrebs begünstigt. Deshalb ist ein konsequenter Sonnenschutz im Sommer für betroffene Personen besonders wichtig, schließt der Apotheker.

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