Insolvente Genossenschaft:Freistaat will bei Maro-Rettung helfen

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Der Maro-Genossenschaft gehört auch das Mehrgenerationenprojekt an der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen, das erst kürzlich fertiggestellt wurde. (Foto: Hartmut Pöstges)

Landesbodenkreditanstalt soll sich um Vereinbarung der beteiligten Banken bemühen. SPD wertet das als ihren Erfolg.

Von Benjamin Engel, Bad Tölz-Wolfratshausen

Im Insolvenzverfahren für die Maro-Genossenschaft soll sich die Bayerische Landesbodenkreditanstalt (Bayern-Labo) um eine Vereinbarung der beteiligten Banken bemühen, um Liquiditätslücken zu schließen. Dies wertet die Landtags-SPD als ihren Erfolg. „Es freut mich, dass unser Einsatz Wirkung zeigt“, erklärt Florian von Brunn dazu in einer Pressemitteilung. Der Fraktionssprecher der SPD im bayerischen Landtag hatte im vergangenen Mai eine Anfrage an die Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern nach konkreten Aktivitäten zur Unterstützung der Maro gestellt.

Es sei eine gute Nachricht, dass die Staatsregierung dem Wunsch seiner Partei gefolgt sei und sich um eine Verhandlungslösung bemühe, erklärt von Brunn. Ziel der sei es gewesen, dass die von der Insolvenz betroffenen Genossenschaftsmitglieder weiter in den Maro-Objekten wohnen könnten. „Dafür gibt es nun eine Perspektive“, so von Brunn. Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt habe sich dafür bedankt, dass sich die SPD-Fraktion für die Maro eingesetzt habe.

„Jetzt gibt es Hoffnung“, erklärt Klaus Barthel

Im Münchner Umland hat die Maro-Genossenschaft zwölf Mehrgenerationen-Wohnprojekte entwickelt, auch in Wolfratshausen, Dietramszell und Penzberg. Zudem existieren sechs Demenz-Wohngemeinschaften. Insolvenz anmelden musste die Maro im vergangenen März, nachdem die Projektfinanzierung für ein Vorhaben in Landsham im Landkreis Ebersberg nach Angaben der Genossenschaft geplatzt war. Insolvenzverwalter Willrodt berichtete vor wenigen Tagen von Fortschritten im Verfahren. „Wichtige Geschäftspartner und Banken“ hätten ihre Unterstützung zugesichert, so der Sanierungsexperte der Pluta Rechtsanwalts GmbH.

Ziel ist es, Liquiditätslücken aus dem Betrieb beziehungsweise den Kapitaldiensten zu schließen. Für eine entsprechende Vereinbarung setzt sich laut der Antwort der Staatsregierung auf die SPD-Anfrage nun die Bayern-Labo ein. Zur Debatte steht laut Maro-Homepage eine Summe von circa fünf Millionen Euro. Bislang soll es Absichtserklärungen privater Unterstützer für mehr als 1,8 Millionen Euro geben. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass es mit der Hilfe des Insolvenzverwalters möglich sein kann, eine MARO 2.0 auf den Weg zu bringen“, erklärt die Wohnungsbau-Expertin der SPD-Fraktion im Landtag Sabine Gross.

Erleichtert ist man auch im Kreisverband. Die SPD im Landkreis begrüßt es sehr, dass Bewegung in die Rettung von Maro kommt“, erklärt dazu dessen Vorsitzender Klaus Barthel. „Zwar hat es viele Wochen gedauert, bis auch Abgeordnete von CSU und Freien Wählern das Problem wahrgenommen haben und es schließlich auch bei der Staatsregierung angekommen ist, aber jetzt gibt es Hoffnung.“

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