Lokale Wirtschaft:Schlechte Verbindungen

Geretsrieder Firmen vermissen S-Bahn und Breitbandinternet

Zwei Schwachstellen fallen auf den ersten Blick ins Auge: Überregionale Schienenanbindung und Internetanbindung/Breitbandversorgung sind in Geretsried schlecht. Zu diesen Ergebnissen kommt die Unternehmensbefragung, welche die Gefak (Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung) im Auftrag des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen vorgenommen hat. Neben Bad Tölz und Wolfratshausen wurde auch die mit 26 000 Einwohnern größte Stadt untersucht; hier kamen 139 Fragebögen zurück. Ein Rücklauf von 33 Prozent, der als positiv bewertet wird.

Unter der Überschrift "Standortzufriedenheit" konnten die Unternehmen für Kriterien wie überregionale Straßenanbindung, Parkplatzangebot oder Nähe zu Hauptlieferanten Noten von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) vergeben. Für die überregionale Schienenanbindung gab's im Schnitt die Note 4,05 - kein Wunder, die Stadt wartet seit Jahrzehnten auf den Anschluss an die Münchner S-Bahn. Die Internetanbindung kommt auf 3,09. Am besten wurde mit 1,98 die örtliche Verkehrsanbindung (Straßen) bewertet. Ganz hinten landete das Preisniveau der Wohnflächen mit 3,84. Relativ gut schnitten Nahversorgung (2,12) und Schulangebot (2,34) ab.

Gleichzeitig rangiert die Internetverbindung unter den Geretsrieder Unternehmen bei der Frage nach der Wichtigkeit ganz vorn (1,45 von 5 Punkten); ebenso die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte (1,79), mit der die Befragten wiederum gar nicht zufrieden sind (Note 3,39).

Aus all dem erwachsen Wünsche und Anforderungen an die städtische Wirtschaftsförderung. Hier haben folgende Kriterien die meisten Punkte erhalten: zentrale Anlaufstelle der Verwaltung, Unterstützung bei Angelegenheiten mit anderen Behörden, Fördermittelberatung und Hilfe bei der Vermittlung von Gewerbeflächen/-immobilien.

Rathaussprecher Thomas Loibl fasst das Ergebnis so zusammen: Die Unternehmen wünschten sich von der Wirtschaftsförderung eine Lotsenfunktion. Im Übrigen hätten sich die klassischen Handlungsfelder erneut bestätigt: Fachkräftemangel, Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen sowie Digitalisierung.

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