Loisach:Protest gegen Baumschnitt

Loisach: Viele Eschen leiden unter dem Eschentriebsterben, das von einem Pilz verursacht wird.

Viele Eschen leiden unter dem Eschentriebsterben, das von einem Pilz verursacht wird.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Wasserwirtschaftamt entfernt tote Äste, die Menschen gefährden könnten - in der Schonzeit.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Der anhaltende Regen hat in der vergangenen Woche nur weniger Radfahrer und Fußgänger ans Loisachufer in Wolfratshausen gelockt. Kaum jemand hat daher die Arbeiten mitbekommen, die eine Spezialfirma dort mit einer Hebebühne an mehreren Bäumen vorgenommen hat. Es waren Baumpflegemaßnahmen im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts Weilheim, die der Verkehrssicherung dienten: Aus Baumkronen des Bestands, für den das WWA zuständig ist, wurden einzelne tote Äste entfernt. "Wir sind froh, dass das jetzt gemacht wurde", erklärt dazu die für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständige Abteilungsleiterin Dorothea Schulze. Denn bei den derzeitigen "Wetterkapriolen" sei die Gefahr groß, dass dürre Äste abfallen und auf Radfahrer stürzen.

Die Ankündigung der Baumpflegemaßnahmen entlang des Loisachufers hatte im Bauausschuss kürzlich Irritationen ausgelöst. Renate Tilke (CSU) und Hans Schmidt (Grüne) protestierten gegen die Arbeiten, die im gesetzlichen Schutzzeitraum stattfänden. Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Bäume außerhalb des Waldes, die nicht gärtnerisch genutzt werden, zwischen dem 1. März und dem 30. September nicht gefällt oder beschnitten werden. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) wies darauf hin, dass die Baumpflegemaßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts abgesprochen seien. Laut Bekanntmachung sollten unter anderem Totholz entfernt und Kroneneinkürzungen vorgenommen werden.

Die Information sei zu knapp gewesen, entschuldigt sich Schulze vom Wasserwirtschaftsamt. Schließlich habe die beauftragte Firma nur tote Äste aus den Kronen betroffener Bäume, darunter viele Eschen, geschnitten. Diese Kronenpflege könne nur "im belaubten Zustand" vorgenommen werden. Schließlich müsse man genau die Äste entfernen, die keine Blätter trügen. Mit der Lichtung einzelner Baumkronen vergangene Woche seien die Maßnahmen abgeschlossen, die eine Kontrolle am Loisachufer im vergangenen Jahr ergeben habe, erklärt Schulze: Drei Bäume, die umzustürzen drohten, sind bereits im Sommer 2015 entfernt worden, im Winter gab es weitere Fällungen.

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