Zwischen Gelting und Baierlach:Generalsanierung nach fast hundert Jahren

Am 1924 aktivierten Loisach-Isar-Kanal muss auf einer Länge von drei Kilometern der Damm abgedichtet werden.

Erstmals seit beinahe hundert Jahren wird der Loisach-Isar-Kanal generalsaniert. Theodoros Reumschüssel, Pressesprecher des Unternehmens Uniper, zu dessen Walchenseekraftwerk der Kanal gehört, erklärt, die rund zehn Millionen Euro umfassende Maßnahme werde im September beginnen und mindestens ein Jahr lang dauern. Sobald es an die Bautätigkeit gehe, werde Uniper die Öffentlichkeit umfassend informieren, nicht zuletzt über dann notwendige Umleitungen.

Der gut zehn Kilometer lange Loisach-Isar-Kanal wurde zwischen 1921 und 1923 errichtet und 1924 aktiviert, um die Loisach ab Beuerberg zu entlasten. Er verläuft auf den ersten acht Kilometern parallel zum Fluss, führt südlich von Wolfratshausen nach Osten und mündet schließlich in die Isar. Dies dient vor allem dem Hochwasserschutz der Stadt Wolfratshausen. Denn durch das 1924 in Betrieb genommene Walchenseekraftwerk gelangt zusätzliches Wasser aus der Isar in den Kochelsee und damit in die Loisach. "Der Kanal kann bis zu 35 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sicher an Wolfratshausen vorbeiführen", erklärt Reumschüssel. "Bei den regelmäßigen Befundungen ist aufgefallen, dass ein rund drei Kilometer langer Abschnitt des Kanaldammes bei Baierlach zu sanieren ist." Dieser liegt zwischen Gelting auf Geretsrieder Flur und Baierlach auf Eurasburger. Dabei gehe es um Dichtungen und Befestigungen, so der Uniper-Sprecher.

Derzeit laufen ökologische Vorarbeiten, wie Reumschüssel auf Nachfrage bestätigt. So konnten Passanten am Wochenende Mitarbeitende eines Faunistik-Büros sehen, die an der Kanal-Böschung streng geschützte Zauneidechsen einsammelten, um sie anderswo in Sicherheit zu bringen. Es seien bereits ein Dutzend Ausweichhabitate am Kanal festgelegt, "wo die Eidechsen dann ihre Ruhe haben", so Reumschüssel.

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