Das Unternehmen Uniper hat die Ursache für die Lecks im Loisach-Isar-Kanal geklärt, durch die im vergangenen Dezember Grundstücke insbesondere in Gelting überschwemmt wurden, und lässt derzeit die beschädigten Stellen an der Loisach ausbessern. Zudem ist geplant, das besonders stark beschädigte Kanalufer in der Geltinger Kurve vom kommenden Herbst an zu sanieren.
Wie der Uniper-Sprecher Theodoros Reumschüssel erklärt, sei der Kanal in den Jahren zwischen 2018 und 2023 nur mit einer reduzierten Wassermenge von höchstens fünf Kubikmetern pro Sekunde betrieben worden. Die Uferböschungen oberhalb der Wasserlinie seien somit ausgetrocknet. „Die natürliche, dichtende Schicht, die regelmäßig durch Schwebstoffe, die das Wasser mit sich bringt, nachgedichtet wird, ist undicht geworden“, teilt Uniper mit. Das habe ein vom Unternehmen beauftragter Sachverständiger für Erd- und Grundbau herausgefunden.
Künftig sollen daher dauerhaft fünf Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Loisach-Isar-Kanal fließen – und damit mehr als vor den durch die Lecks verursachten Überschwemmungen. Dafür haben sich Uniper und das Wasserwirtschaftsamt Weilheim abgestimmt. „Ein Schadenspotenzial durch diesen Teileinstau wird vom Gutachter ausgeschlossen“, so Reumschüssel.
Über Schadstellen an der Loisach war im Dezember des vergangenen Jahres Wasser aus dem benachbarten und im Gelände darüber verlaufenden Loisach-Isar-Kanal ausgetreten. Dadurch sind Uferböschungen ausgespült worden. Von den fünf lokalisierten, provisorisch abgedichteten und kontrollierten Lecks wurde nach Angaben von Uniper seitdem eines saniert. Die Reparaturarbeiten für die restlichen vier laufen derzeit.
Im Herbst soll die Sanierung der Uferböschung in der Geltinger Kurve beginnen
In der Geltinger Kurve will das Unternehmen die Uferböschung des Kanals von diesem Herbst an zwischen der Ortsweg-Brücke nach Degerndorf und der Brücke für die Wolfratshauser Straße aufwendig sanieren. Auf einer Länge von 450 Metern soll das Steilufer mit Bentonitbahnen abgedichtet werden.
Uniper hatte den Kanal gerade frisch saniert, als es am Vorjahresende zu den Schäden kam. Das Unternehmen kündigt an, die Ansprüche der davon betroffenen Haus- und Grundbesitzer zu prüfen und entsprechend zu begleichen. Einer der Geschädigten ist der Gärtnereibetrieb von Josef Holzer in Gelting. An die Inhaber hat Uniper bereits einen Geldbetrag gezahlt. Zu dessen Höhe möchte der Seniorchef nichts sagen. „Die materiellen Schäden sind zu meiner Zufriedenheit erledigt“, erklärt Holzer nur.
„Jetzt haben wir eine Baustelle am Hof“, sagt Gärtnerei-Inhaber Josef Holzer
Im vergangenen Dezember hatte Hochwasser die Gärtnerei überflutet, Uferböschungen und Zufahrtsstraßen teils abgetragen. Seit Mittwoch seien Arbeiter auf dem Grundstück der Gärtnerei, um die Schäden an der Loisach zu beheben, sagt Holzer. „Jetzt haben wir eine Baustelle am Hof.“ Das sei aber zu verkraften, weil sein die Gärtnerei ohnehin Betriebsurlaub habe.
Bis der Kanal erneut umfassend saniert ist, können die Arbeiten die Energieerzeugung im Walchenseekraftwerk beeinträchtigen. Laut Uniper ist der Betrieb einzustellen, wenn die erste Meldestufe an der Pegelmessung in Beuerberg erreicht ist. Darauf verständigte sich das Unternehmen mit der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim, um so lange den Hochwasserschutz für Wolfratshausen zu gewährleisten.
