Wie es mit der sogenannten "Huber-Wiese", dem letzten innerörtlich freien Grundstück am Talberg/Egartsteig mit seiner markanten Sichtachse, weitergeht, bewegt weiterhin die Gemüter in Icking. Doch die Entscheidungsträger halten sich bedeckt und wollen sich erst dann an die Öffentlichkeit wenden, wenn Fakten geschaffen sind. Das stellte Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) klar, nachdem sie in der Ratssitzung am Montag von Bürgern zum Sachstand und zur Transparenz des Verfahrens gefragt wurde: "Der Antrag auf Miteinbeziehung der Bürger ist abgelehnt worden, wir beziehen sie dann ein, wenn es an der Zeit ist, also, wenn die Vorberatungen abgeschlossen sind", sagte Menrad.
Damit bezog sie sich auf den Antrag der UBI im Mai 2015, eine Bürgerwerkstatt zum Thema zu installieren. Stattdessen hatten die Räte beschlossen, in einer Klausur auch, aber nicht ausschließlich, die Zukunft der letzten Freifläche zu erörtern. Auslöser für die Kontroverse ist ein Antrag des Grundstückseigentümers, eines örtlichen Landwirts, der den Bebauungsplan für das Gebiet "Egartsteig Nord" so erweitert haben möchte, dass vom insgesamt 9488 Quadratmeter großen Grundstück 6333 Quadratmeter als Bauland ausgewiesen werden. Den Rest der Fläche würde er der Gemeinde zu günstigen Konditionen übereignen.
Ickinger Bürger wollen hingegen die Wiese als Freifläche behalten und haben dazu nicht nur Unterschriften gesammelt, sondern wollen auch eine Stiftung für den Erhalt initiieren. Die Klausur, in der es um die Gesamtentwicklung Ickings ging, hat inzwischen stattgefunden, wie Menrad in der Ratssitzung bestätigte. Doch Inhalte daraus wollte die Rathauschefin nicht verlautbaren, auch nicht auf Nachfrage eines Bürgers, der mehr Transparenz in der Entwicklung der Huber-Wiese forderte. "Die Diskussion wird deswegen nicht öffentlich geführt, weil es hier um private Mittel geht und um Grundstücke. Die sind immer nicht öffentlich, das war auch bei der Maibaumwiese so. Sie werden dann, wenn sie abgeschlossen sind, öffentlich gemacht", entgegnete Bürgermeisterin Menrad.
Wie es allerdings aus gut informierten Kreisen heißt, berieten die Gemeinderäte auch am Montag in nicht-öffentlicher Sitzung über das umstrittene Grundstück. Doch in der Diskussion sei, so heißt es, eine solche Verwirrung entstanden, dass den Räten letztlich nicht mehr klar war, was die Gemeinde tatsächlich vorhat und was überhaupt beschlossen werden soll oder kann. Hier müsse, heißt es aus dem Kreis der Informierten, erst einmal grundsätzlich die Thematik wieder aufgedröselt werden.
Möglicherweise steht damit auch in Zusammenhang, dass Menrad eine für den folgenden Tag einberufene Pressekonferenz absagte mit der Begründung, dass "keine offiziellen Beschlüsse gefasst wurden". Die Ickinger Initiative wollte ebenfalls mit der Presse sprechen, "über aktuelle, dringliche kommunale Angelegenheiten", wie Vigdis Nipperdey schrieb. Doch auch sie sagten den Termin ab, zum einen, um Menrads Pressegespräch nicht zu konterkarieren, aber auch, "weil wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wissen, was wir sagen sollen", schloss Nipperdey.