Süddeutsche Zeitung

Lesung bei Johanna Zantl:"Vom Krieg geboren"

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Autorin Gisela Heidenreich liest im EichenGrund

Johanna Zantl bietet am Freitag kommender Woche eine besondere Lesung in ihrem Tölzer Kulturraum "EichenGrund" an. Es geht um nationalsozialistischen Rassenwahn und um die erschütternden Schicksale jener Kinder, die im Sinne des "Lebensborns" der SS die Geburtenziffer sogenannter "arischer" Menschen erhöhen sollten. Autorin Gisela Heidenreich liest aus dem von ihr herausgegebenen Buch "Born of War - Vom Krieg geboren. Europas verleugnete Kinder".

Als sich die Wehrmacht gegen Ende des Zweiten Weltkriegs aus den von ihr besetzten Ländern zurückzog, hinterließ sie nicht nur Tod und Zerstörung, sondern auch Hunderttausende Kinder, die deutsche Soldaten mit einheimischen Frauen gezeugt hatten. Die Frauen wurden von ihrer Umgebung meist geächtet und bestraft. In Heidenreichs Buch erzählen Menschen aus ganz Europa von ihrem Leben als Kinder des Feindes, von der oft schwierigen Beziehung zu den Müttern und von der mühsamen Suche nach den Vätern. Und es schildern Deutsche, die in "Lebensborn"-Heimen zur Welt kamen, ähnliche Erfahrungen. Gisela Heidenreich ist ein "Lebensborn"- Kind. Sie wurde 1943 in Oslo geboren, wuchs in Bad Tölz, später in München auf. Sie studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Sonderpädagogik. Heute ist sie Paar- und Familientherapeutin und Mediatorin in freier Praxis. Sie ist Dozentin und Supervisorin an der Bayerischen Akademie für Gesundheit, Mitglied des Autorenverbands P.E.N. und mit dem Schriftsteller Gert Heidenreich verheiratet. Von ihr sind erschienen: "Das endlose Jahr", eine Lebensborn-Biografie; "2007 Sieben Jahre Ewigkeit. Eine deutsche Liebe" und "Geliebter Täter. Ein Diplomat im Dienst der Endlösung".

EichenGrund: Lesung, Freitag, 23. Februar, 19 Uhr, Eichenstraße 1, Bad Tölz, Anmeldung unter eichengrund2015@gmx.de, Tel. 08041/1282

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SZ vom 16.02.2018 / fam
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