Leserbriefe:Fehlende Wertschätzung

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Zu " Kita-Plätze ohne Ehrenamtsbonus" vom 25. April:

Ehrenamtliche Tätigkeit für die Gemeinde ist in unseren Augen nicht nur durch eine kurze Tätigkeit für die Öffentlichkeit begründet. Vielmehr gilt die Wertschätzung einem langjährigen Engagement, das letztendlich auch die Betreuung von Kindern tangiert. Sorgen der Eltern um einen Betreuungsplatz der Kinder sind hier nicht förderlich. Es geht zudem um eine Wertschätzung eines ehrenamtlichen Engagements in der Jugendarbeit der Gemeinde außerhalb von Feuerwehr und Rettungsdienst. Vereine gibt es genug, seien es Sport-, Schützen oder Burschenvereine.

Leider gibt es heute auf Grund des demografischen Wandels immer weniger Menschen, die sich über einen Zeitraum von über 40 Jahren in Feuerwehr und Rettungsdienst engagieren und in ihrer Freizeit Not leidenden Gemeindebürgern zur Seite stehen. Hier bedarf es Wertschätzung, die diesem Artikel nicht zu entnehmen ist.

Ich habe in den über 25 Jahren meiner Tätigkeit als Jugendwart in der Feuerwehr, aber auch als Ausbilder und Fachberater für den Landkreis, mein Privatleben stets diesem Engagement untergeordnet, ohne daraus irgendwelche politischen Vorteile zu ziehen! Die Darstellung, dieser Antrage der CSU habe in diesem Zusammenhang ein "Geschäckle" weise ich daher entschieden zurück! Wer so etwas äußert, hat keine Ahnung davon, was langjähriges Engagement in der Feuerwehr aber auch als Notarzt am Standort Icking bedeutet.

Was die bedauerliche Abwesenheit in der Gemeinderatsitzung anbelangt, so gibt es leider auch berufliche Gründe, warum die Teilnahme an einer Gemeinderatsitzung (auch online) nicht möglich ist. Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Bauausschusssitzung nur eine Woche zuvor erinnern, wo ich nach einem schweren Verkehrsunfall in Icking mit der Feuerwehr versucht habe, das Leben eines jungen Mannes zu retten und daher nicht pünktlich zu Sitzung erscheinen konnte.

Im Allgemeinen wäre durchaus mal eine telefonische Nachfrage bei den Gemeinderäten der CSU möglich gewesen, um hier neutral zu berichten.

Christoph Preuss, CSU Ortsvorsitzender Icking

Zu " Bauern und Grüne gemeinsam gegen den Flächenfraß" vom 25. April:

"Er ist mir nicht grün": Diese etwas veraltete Redewendung bedeutet, dass ich ihn nicht mag. Wie ist es denn, wenn ich sage, die Grünen sind mir nicht grün genug? Heißt das, ich mag sie nicht, oder sie sind mir im Falle der Ickinger Photovoltaik-Freiflächenanlage (PV-FFA) an der B 11 zu wenig auf die Erhaltung und den Schutz unserer Kulturlandschaft, die Wertschätzung der natürlichen landschaftlichen Schönheit des Isartals orientiert? Also nicht grün genug. Warum?

Der Widerspruch zwischen Zerstörung von Natur in diesem schützenswerten Bereich auf der einen Seite und der notwendigen Abkehr von fossilen Brennstoffen andererseits wird ignoriert. Man kann nicht zwei Herren dienen. Schließlich hat der Bundeswirtschaftsminister Habeck anlässlich der Abschaltung der AKW verkündet, dass die Stromversorgung der Republik garantiert und gewährleistet sei. Also warum diese Panik? Wir Bürger wären zu einer offenen Mitarbeit bereit. Aber eine Entscheidung hinter verschlossenen Türen entspricht nicht unserem Demokratieverständnis. Transparenz, heißt, dass nicht hinter, sondern vor den Kulissen gespielt wird. Die Gemeinderäte der Grünen sollten nicht ihrem Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag in den Rücken fallen, wenn er den Flächenfraß verurteilt: "Wir" - und damit meint er alle - "wollen unseren Kindern ein lebenswertes Bayern zurücklassen, ein Bayern, das durch seine schönen Landschaften und seine Artenvielfalt besticht. Denken, bevor der Bagger kommt!"

Wir Ickinger verstehen das so: Der angesprochene Spagat ist Heuchelei! Es gibt keine Rechtfertigung für diesen geplanten Angriff auf dieses Stück Natur.

Gerhard Haisch, Icking

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