Leserbrief:Ein Projekt der Bürger

Zu "Werben für die Welle" vom 29. Januar:

Die Stadträte in Wolfratshausen stehen vor einer wichtigen Entscheidung: Für oder gegen die Surfwelle. Es geht jedoch um mehr als nur um eine Welle. Die Stadträte entscheiden für oder gegen eine Investition in die Jugend. Für oder gegen die Sportstätte einer neuen Sportart. Für oder gegen ein weiteres positives Markenzeichen im Isar-Loisachtal. Für oder gegen eine touristische Einmaligkeit im Oberland. Doch wieso eigentlich "gegen"? Kosten allein sind doch kein Argument. Investitionen verursachen immer Kosten. Sie erfolgen aber eben gerade unter der Erwartung eines Gewinns.

Von Beginn an haben sich alle Fraktionen im Stadtrat hinter dem Projekt versammelt. Eine für uns Bürger nicht selbstverständliche Einigkeit. Und diese tut dem Politikbetrieb spürbar gut. Kein Parteiengezänk stört die jahrelange intensive und ernsthafte Planung dieses einmaligen Projektes. Niemand muss aus Prinzip dagegen sein. Alle bemühen sich um Sachlichkeit. Wie kommt die Welle zum Genuss einer so breiten Unterstützung? Die Surfwelle ist ein Projekt von Bürgern unserer Stadt für unsere Stadt. Geträumt, initiiert, vorangetrieben und fast bis zur Vollendung geplant von Bürgern, die ihre Stadt entwickeln möchten. Ihr etwas positives Neues geben wollen. Bürger, die ihren Beitrag leisten wollen zur Attraktivität dieses schönen Fleckchens Erde. Und diese Bürger haben über Parteigrenzen hinweg weitere Bürger begeistert und hinter ihrer Idee versammelt. Bürger, die seit sechs Jahren mit Tausenden von ehrenamtlichen Arbeitsstunden diese Chance unterstützt haben. Die durch Einzel-, Firmen- und Crowdfunding-Spenden eine finanzielle Unterstützung mobilisiert haben, wie es kaum ein Projekt in Wolfratshausen in so kurzer Zeit vermocht hat.

Was spricht gegen dieses Projekt, für das bereits Planungskosten in Höhe von 80 000 Euro verausgabt worden sind? Und wenn außer Kosten nichts gegen das Projekt spricht: Warum sollten sich nach einem Nein des Stadtrats zukünftig jemals wieder Bürger in unserer Kommune hinter einem so großen Projekt versammeln? Wer einem solchen Projekt kurz vor dem Durchbruch die Unterstützung versagt, riskiert mehr als nur finanzielle Verluste. Er riskiert Verdruss. Mit der Surfwelle steht ein Geschenk vor dem Ratssaal, das nur noch angenommen werden muss. Der Wolfratshauser Stadtrat steht vor der historischen Chance, unserer liebenswerten Kleinstadt einen neuen Impuls zu gönnen. Er hat die Chance, aus einem brachliegenden Kleinod in Weidach einen Ort der Begegnung, der Jugend und der harmonischen Verbindung aus Mensch und Natur zu machen.

Wir Bürger werden dem Stadtrat danken für seinen Mut zum Ja für die Welle. Danken für das Ja zur Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements. Danken für das gemeinsame Ja zur Investition in unsere Zukunft. Danken, weil es eben um mehr geht als nur um eine Welle. Iris und Kristjan Diehl, Wolfratshausen-Weidach

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