Reden wir über:Motivation und Erfolg

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Der Junioren-Biathlon-Weltmeister Leo Pfund. (Foto: Klaus Schieder/oh)

Der Tölzer Leo Pfund ist Hoffnungsträger des deutschen Biathlon-Sports.

Interview von Arnold Zimprich, Bad Tölz

Leo Pfund, 21, hat dieses Jahr den Einzeltitel bei der Biathlon-Weltmeisterschaft der Junioren geholt. Der geborene Tölzer gehört zu den großen Nachwuchstalenten im deutschen Biathlon-Sport und wurde dafür kürzlich mit dem Tölzer Ehrenring ausgezeichnet. Ein Gespräch über Ziele und Steigerungspotenziale.

SZ: Herr Pfund, Sie sind Junioren-Weltmeister im Biathlon. Haben Sie sich das vor fünf Jahren vorstellen können?

Leo Pfund: Nein habe ich nicht. Ich war früher nie ein Überflieger oder großes Talent. Aber ich habe mich immer gesteigert, von Jahr zu Jahr härter und motivierter trainiert. Deshalb habe ich auch den Erfolg bei der Junioren-WM feiern können.

 Was fasziniert Sie am Biathlon?

Die Mischung aus zwei komplett unterschiedlichen Sportarten: Langlaufen und Schießen. Man gibt auf der Runde Vollgas und muss sich dann am Schießstand total auf sich fokussieren. Biathlon bleibt deshalb bis zum Zieleinlauf spannend.

 Wie viel Zeit stecken Sie aktuell ins Training?

 Ich trainiere etwa 20 Stunden in der Woche. Mir ist es wichtig, dass diese Stunden höchst effektiv sind und ich voll bei der Sache bin. Somit können diese Stunden bei Weitem besser wirken als jemand, der mehr Umfang macht. Zu den 20 Ausdauerstunden kommen natürlich Trockentraining mit der Waffe, Mobilitätsübungen und Regeneration dazu. Meine Tage sind also schnell mit Trainingsmaßnahmen gefüllt.

 Wie setzt sich das Sommertraining zusammen?

 Ich trainiere den Großteil auf Skirollern, das kommt dem Langlaufen am nächsten. Meistens in Verbindung mit dem Schießen. Jedoch kann man sich als Biathlet sehr vielseitig fit halten: Ich laufe viel, radle gerne und mache auch Krafttraining.

 Wie kamen Sie denn zu der Sportart?

 Ich habe schon, seit ich denken kann, Kontakt mit Ausdauersport. Mit meiner Familie war ich zu jeder Jahreszeit draußen in den Bergen und der Natur unterwegs.

Ihr Großvater Otmar Huber, der bis 1997 fast 30 Jahre Landrat des Landkreises war, ist bis ins höchste Alter Fahrrad gefahren …

Mein Opa ist auf jeden Fall ein großes Vorbild für mich. Schon immer haben mich seine Schränke voller Pokale und Medaillen fasziniert. Er war im Sport sowie im Leben sehr zielstrebig und erfolgreich. Das und seine ständig anhaltende Liebe für Bewegung an der frischen Luft, das kann sich jeder als Vorbild nehmen.

Haben Sie hier Lieblingsloipen?

Ich war schon auf vielen Loipen unterwegs, aber die Suttenrunde bei Rottach-Egern und die Reutberg-Runde bei Bad Tölz sind meine absoluten Lieblingsloipen.

Sie sind in Tölz aufgewachsen, aber nach Ruhpolding gezogen. Des Biathlons wegen?

 Ja, Ruhpolding ist neben Oberhof der größte Biathlon-Stützpunkt Deutschlands. Dort gibt es perfekte Trainingsbedingungen und ich liebe die Landschaft mit dem Chiemsee und den Chiemgauer Alpen. Zudem ist meine Ausbildungsstätte bei der bayerischen Polizei in Ainring nur eine halbe Stunde entfernt.

 Was sind Ihre Ziele im nächsten Jahr?

 Meine Ziele sind zwei Medaillen bei der Jugend-WM in Östersund und ein Top-Ten Ergebnis im International Biathlon Union Cup.

 Haben Sie in sportlicher Hinsicht einen Traum?

Die Teilnahme an Olympischen Spielen!

 Was raten Sie Nachwuchssportlern?

Immer den Spaß und die Freude am Sport behalten! Nur so kann man sich für hohe Trainingsumfänge motivieren und schließlich auch erfolgreich sein.

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