Süddeutsche Zeitung

Shoppen und Flanieren in Lenggries:Frischekur fürs Einkaufserlebnis

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Die Brauneckgemeinde will an ihrem Sommermarkt festhalten. Weil die Besucherzahlen rückläufig sind, soll es aber künftig ein neues Konzept geben.

Von Petra Schneider, Lenggries

Seit einigen Jahren sind die Standl-Märkte in Lenggries immer wieder Thema im Gemeinderat. Weil Qualität und Warenangebot gesunken sind, haben die Märkte an Attraktivität verloren, und die Besucherzahlen sind spürbar zurückgegangen. Im August vorigen Jahres hat der Gemeinderat deshalb beschlossen, auf die Herbstmärkte künftig zu verzichten. Am traditionellen Sommermarkt, der immer am ersten Juli-Sonntag stattfindet, will man heuer aber noch festhalten, das hat der Gemeinderat am Montag mit zwei Gegenstimmen von Daniela Werner (Grüne) und Elisabeth Ertl (CSU) beschlossen. Zukünftig soll es allerdings ein neues Konzept geben, das eine Verbindung klassischer Marktstände mit Anbietern regionaler Produkte, örtlicher Gastronomie und Geschäften vorsieht. Wie das konkret aussehen könnte, soll der Wirtschaftsbeirat erarbeiten.

Fraglich war, ob der Sommermarkt in diesem Jahr überhaupt stattfinden soll; denn zwei Wochen vorher, am 17. Juni, gibt es heuer wieder ein Flößerfest, das nur alle paar Jahre stattfindet. Dabei sind Vorführungen alter Handwerkstechniken geplant, Markt- und Verkaufsstände, kulinarische Angebote aus der Region, Kunst und Kunsthandwerk - also eigentlich genau das Konzept, welches der Wirtschaftsbeirat bereits im vergangenen Jahr im Rahmen der Diskussion um den Herbstmarkt vorgeschlagen hatte.

Im Gemeinderat wurden verschiedene Optionen durchgespielt: Den Sommermarkt heuer abzusagen, hielt Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG) für keine gute Idee. Marktleute hätten den Termin eingeplant und bräuchten auch langfristig Planungssicherheit. "Wenn wir den Sommermarkt absagen, dann werden wir im kommenden Jahr keine Anfragen von Standbetreibern bekommen", warnte er.

Gleich jährlich ein Flößerfest? Dafür ist der Aufwand zu groß

Andererseits sei es aber auch nicht möglich, das Flößerfest, das sehr gut angenommen werde, jedes Jahr zu organisieren. Dafür sei der Aufwand zu groß. Wie die beteiligten Vereine erklärt hatten, könnten sie dies nur in fünfjährigem Rhythmus stemmen. Man einigte sich darauf, heuer Sommermarkt und Flößerfest durchzuführen. Im kommenden Jahr soll dann das neue Konzept umgesetzt werden, das verstärkt auf regionale Anbieter und die Einbindung der örtliche Gastronomie abzielt. So könnte auch das Dorfessen ersetzt werden, das zwar sehr beliebt, aber wetterabhängig sei, wie Riesch erklärte.

Die Idee von Martin Willibald (FWG), das früher übliche Dorffest wiederaufleben zu lassen, fand Klaffenbacher "eine gute Anregung". Man werde die Idee an die Vereine weitergeben. Elisabeth Ertl (CSU) wünschte sich mehr Spielwarenangebote. Das sei wichtig, um Familien anzuziehen. Spielwarenhändler auf den Märkten seien in den vergangenen Jahren weggebrochen, sagte Klaffenbacher, was vor allem dem Online-Handel geschuldet sei. Auch für heuer habe sich bislang noch kein entsprechender Anbieter angemeldet.

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